Andreas Treichl

Erste Group-Boss rät Tschechien vom Euro ab

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Prag solle sich Zeit lassen, der Eurozone beizutreten, so Andreas Treichl.

Tschechien sollte sich nach Auffassung von ErsteGroup-Chef Andreas Treichl mit dem Beitritt zur Eurozone Zeit lassen. Auf die Frage der tschechischen Wirtschafts-Tageszeitung "Hospodarske noviny" (Mittwoch-Ausgabe), ob Tschechien außerhalb der Eurozone bleiben sollte, antwortete Treichl: "Ich mag diese Frage nicht. Aber ich sage es Ihnen. Leider für Europa heißt die Antwort Ja".

  "Der Euro ist ein Projekt, das die Wirtschaftsentwicklung in einzelnen Ländern hätte annähern sollen. In den letzten drei, vier Jahren sieht man jedoch eher, wie die einzelnen Länder der Eurozone sich voneinander entfernen. Falls diese Entwicklung andauert, tretet nicht der Eurozone bei", wird Treichl zitiert. Tschechien sei jetzt in einer vorteilhaften Situation, weil es eine eigene Währung und eine unabhängige Währungspolitik habe, so der Erste-Chef. Auch wenn das von den Problemen der Eurozone nicht unberührt bleibe, sei die eigene Währung doch von Vorteil, daher sollte sich Tschechien davon nicht trennen.

   "Niemand weiß, was mit Spanien und mit der Eurozone geschieht", so Treichl, "alle suchen Stabilität und eine Chance für Wachstum". Diese könne man gerade in Tschechien finden. Das Land habe eine vorteilhafte geographische Lage in Mitteleuropa, also in der Reichweite der westeuropäischen Märkte, allerdings habe es im Vergleich zu anderen europäischen Ländern nicht zu hohe Schulden und gelinge es ihm, die Budgetdefizite abzubauen, so der Erste-Chef.

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