EU will Vorschriften für Hedgefonds entschärfen

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Die schwedische EU-Ratspräsidentschaft will das Ausmaß der möglichen Kreditfinanzierung der Geschäfte von Hedgefonds nicht begrenzen.

Stattdessen soll die Finanzaufsicht die Fonds überwachen und nur in Einzelfällen Grenzen setzen. Schweden will zudem Fondsmanagern aus Drittstaaten den Zugang in die EU nicht erschweren.

Schwedens Vorschlag ist die Grundlage für die gerade erst begonnenen Beratungen der EU-Staaten über die Regeln, denen auch das EU-Parlament zustimmen muss. Schweden kommt mit den Änderungen dem Finanzplatz London entgegen, dürfte aber auf Widerstand Frankreichs stoßen, das sich noch schärfere Regeln wünscht. Auch Deutschland setzte sich bisher für strenge Vorgaben ein.

Hedgefonds verstärkten Probleme

Hedgefonds gelten zwar nicht als Ursache der Finanzkrise, mit ihren Wetten auf Kursbewegungen verstärkten sie jedoch auf deren Höhepunkt die bedrohliche Lage mancher Banken. Sie sollen auch künftig einer Aufsicht unterliegen, da die 20 führenden Industrie- und Schwellenländer beschlossen haben, keinen Akteur an den Finanzmärkten von Regulierung mehr auszunehmen.

Die Fonds leihen sich Geld von Banken, um Kurs-Wetten an den Börsen abzuschließen. Dadurch können sie zwar riesige Profite machen, wenn sie richtig liegen, multiplizieren aber auch ihre Risiken. Ein Limit für diesen Finanzierungshebel sei jedoch zu plump, sagte ein EU-Diplomat.

Ein anderer Diplomat bestritt dies und äußerte sich enttäuscht. "Wir können den Hedgefonds nicht weniger abverlangen als Banken oder Versicherungen." Ein dritter Diplomat bezweifelte, dass die EU-Staaten noch bis zum Ende der schwedischen Präsidentschaft zum Jahreswechsel ihre gemeinsame Position festlegen werden.

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