Fannie Mae braucht nach Milliardenminus neue Hilfe

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Die Milliardenlöcher beim größten US-Hypothekenfinanzierer Fannie Mae werden immer tiefer. Nach einem erneuten Quartalsverlust von diesmal fast 20 Mrd. Dollar muss das staatlich kontrollierte Institut den Steuerzahler zum vierten Mal um eine enorme Finanzspritze bitten.

Insgesamt summieren sich die Verluste bei Fannie Mae nach dem nun neunten Quartalsminus in Folge auf rund 120 Mrd. Dollar. Allein im dritten Quartal waren es 19,8 Mrd. Dollar nach sogar fast 30 Mrd. Dollar ein Jahr zuvor, wie die Gesellschaft am Donnerstag nach US-Börsenschluss am Sitz in Washington mitteilte.

Schon 60 Mrd. vom Staat erhalten

Vom Staat braucht Fannie Mae nun weitere 15 Mrd. Dollar. Die gesamten Hilfen steigen damit auf bisher rund 60 Mrd. Dollar. Zur Stützung hat die US-Regierung Fannie Mae und dem ebenfalls verlustreichen Zwillingsinstitut Freddie Mac insgesamt sogar jeweils bis zu 200 Mrd. Dollar als Hilfsrahmen in Aussicht gestellt.

Die beiden Finanzierer stehen hinter etwa jedem zweiten Immobilienkredit in den USA. Sie sind zentral für die Pläne von US-Präsident Barack Obama zur Stabilisierung des US-Häusermarktes. Bei dem etwas kleineren Institut Freddie Mac wird in den kommenden Tagen ebenfalls ein weiterer Quartalsverlust befürchtet.

Um den völligen Kollaps des Hypothekenmarkts zu verhindern, hatte der Staat vor gut einem Jahr das Steuer bei Fannie und Freddie übernommen. Der Absturz des amerikanischen Häusermarktes war der Auslöser der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise.

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