Wegen Frankreich

Fitch will Euro-Rettungsschirm abstufen

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Bestnote hänge von dessen Garantiegeberländern Frankreich und Deutschland ab.

Die Ratingagentur Fitch hält die Topbonität AAA des Euro-Rettungsfonds EFSF für gefährdet. Die Bestnote für die Kreditwürdigkeit des Fonds hänge entscheidend von dessen Garantiegeberländern Frankreich und Deutschland mit ihrem AAA-Status ab, teilte das Unternehmen am Dienstag in Paris mit. Durch die Herabstufung des Ausblicks für Frankreich auf "negativ" am vergangenen Freitag habe sich "das Risiko einer Herabstufung des EFSF erhöht".

Zweite Drohung

Zuvor hatte bereits Anfang Dezember die US-Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) dem Euro-Rettungsfonds mit dem Entzug seiner Topnote gedroht, nachdem die Agentur Deutschland und fünf weitere Euro-Staaten vor einem Entzug ihrer Bestnote gewarnt hatte.

Fitch hatte zu Frankreich vor wenigen Tagen festgestellt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Herabstufung der AAA-Note in den kommenden zwei Jahren bei mehr als 50 Prozent liege. Im Vergleich zu anderen Ländern mit der Topnote AAA sei in Frankreich eine Verschlimmerung der Krise am ehesten möglich. Grund dafür seien das Haushaltsdefizit und die vergleichsweise hohen Schulden. Auch die dritte große Ratingagentur, Moody's, hatte Frankreich mit der Herabstufung seiner Kreditwürdigkeit gedroht.

Rigide Sparpläne
Die französische Regierung hat bereits zwei rigide Sparpläne aufgelegt, um das hohe Haushaltsdefizit zu drücken und zugleich die AAA-Note zu bewahren. Im Zuge der europäischen Schuldenkrise waren aber zeitweise die Risikoaufschläge für französische Staatsschuldtitel im Vergleich zu Deutschland drastisch angestiegen. Bei einer neuen Ausgabe von Schuldpapieren musste der Staat deshalb deutlich höhere Zinsen bezahlen. Dies belastet wiederum das Budget.

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