An vier Standorten der Bank Austria fanden heute umfangreiche Hausdurchsuchungen statt. Im Fokus der Ermittlungen stehen Devisenoptionsgeschäfte des Instituts, die schon wiederholt Gegenstand von Zivilverfahren waren. Banksprecher Martin Halama bestätigte einen entsprechenden Vorbericht des Magazins "Format". In der Zentrale war das Treasury (Julius-Tandler-Platz) von der Durchsuchung betroffen.
Die Bank habe den Behörden Unterlagen zur Verfügung gestellt, sagte Halama. Bezüglich der Vorgangsweise in dem Streitfall prüft die Bank aber Rechtsmittel einzulegen, also eine Beschwerde bei Gericht, so der Sprecher zur APA. Der offizielle Vorwurf laut "Format": Verdacht auf schweren gewerbsmäßigen Betrug. Was vom Bank-Sprecher zurückgewiesen wird. Zwei Mitarbeiter im Treasury der Bank Austria seien, so das Magazin, von diesen Vorwürfen besonders betroffen.
In dem Streit liefen seit einiger Zeit Zivilverfahren, "offenkundig ist auch Strafanzeige erstattet worden", sagte Halama. Damit sei die Staatsanwaltschaft tätig geworden. Die Verhältnismäßigkeit der jetzigen Erhebungen sei aber in Frage zu stellen. Deshalb die bevorstehende Beschwerde. Halama betont, dass man mit den Behörden auch ohne die Durchsuchungen kooperiert hätte. Die Bank habe den Behördenvertretern Unterlagen übergeben. Beschlagnahmt wurde nichts.
Wie die zuständige Staatsanwaltschaft (StA) Eisenstadt unterdessen bestätigte, ist ein Ermittlungsverfahren gegen zwei Bankangestellte der Bank Austria derzeit anhängig. Im Rahmen dessen fanden Hausdurchsuchungen in Wien und Oberwart statt. Der Verdacht lautet laut Sprecherin der Staatsanwaltschaft Eisenstadt, Petra Schweifer, auf schweren Betrug. Durchsuchungen in weiteren Standorten der Bank Austria könne sie zur Zeit nicht bestätigen, aber auch nicht ausschließen. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Weitere Details aus dem Verfahren nannte die Justiz vorerst nicht, zumal die Hausdurchsuchungen derzeit noch liefen und der zuständige Sachbeamte vor Ort sei, sagte Schweifer zur APA. Nähere Informationen von Seiten der Justiz sollen morgen im Laufe des Tages zur Verfügung stehen, hieß es. "Uns war bis heute offiziell nicht bekannt, dass ein Strafverfahren gegen unser Haus bzw. zwei unserer Mitarbeiter eingeleitet wurde", erklärte Bank Austria-Sprecher Martin Halama. Die Anschuldigungen würden von der Bank auf das Schärfste zurückgewiesen.