Die Streichungen sollen über einen längeren Zeitraum gestreckt werden.
Der weltgrößte PC-Hersteller Hewlett-Packard erwägt laut US-Medienberichten den Abbau von bis zu 30.000 Arbeitsplätzen. Die Finanznachrichtenagentur Bloomberg sprach am Donnerstag von 25.000 Jobs, der Blog "All Things Digital" sogar von rund 5.000 mehr. Ziel sei es, die Kosten zu senken und das Geschäft an die schwächelnde PC-Nachfrage anzupassen. HP hat 320.000 Mitarbeiter.
Zahlen noch nicht endgültig
Von den betroffenen Arbeitsplätzen sollen laut Bloomberg 10.000 bis 15.000 in der Sparte Unternehmensdienstleistung abgebaut werden. "All Things Digital" berichtete, die Zahlen sei noch nicht endgültig. HP-Chefin Meg Whitman wolle die Umbaupläne kommenden Mittwoch vorstellen. Die Stellenstreichungen sollen über einen längeren Zeitraum gestreckt werden, möglicherweise ein Jahr oder mehr. Einem Teil der Mitarbeiter solle ein freiwilliges Ausscheiden vorgeschlagen werden, hieß es unter Berufung auf informierte Personen.
Whitman hatte erst im März die Einbindung des schwächelnden Druckergeschäfts in die PC-Sparte angekündigt. Damit entsteht ein neuer Super-Bereich mit einem jährlichen Umsatz von mehr als 65 Milliarden Dollar (51,3 Mrd. Euro). Damals machte HP keine Angaben zu einem möglichen Stellenabbau, sondern sprach nur von "Möglichkeiten für Kostensenkungen".
Im vergangenen Jahr hatte der Konzern nach Wochen der Unsicherheit den radikalen Plan des damaligen deutschen Konzernchefs Leo Apotheker verworfen, den PC-Bereich abzuspalten. Die Idee, auf das deutlich renditestärkere Geschäft mit Software und Dienstleistungen zu setzen und dafür jährlich 40 Milliarden Dollar Umsatz abzuspalten, war an der Börse schlecht angekommen. Als der Aktienkurs dahinschmolz, musste Apotheker gehen.
Die frühere Ebay-Chefin Whitman machte den Plan schließlich rückgängig. Zugleich versprach sie eigene Veränderungen, um HP wendiger zu machen.
Schwacher PC-Markt
HP macht der schwache PC-Markt zu schaffen - das Geschäft mit klassischen Personal Computern wächst kaum, während der Absatz der Smartphones und Tablets boomt. In diesem Markt ist Hewlett-Packard aber gar nicht mehr vertreten, während Rivalen wie Apple oder Samsung das Rennen machen: Apotheker stellte das wenig erfolgreiche Geschäft mit Geräten mit dem Palm-Betriebssystem webOS im vergangenen Sommer ein. Zudem ist die weltgrößte Druckersparte von HP nicht mehr die verlässliche Geldmaschine von einst.