Hypo: Bayern sieht wohl keinen Schadenersatz

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Die bayrische Landesbank kann sich mit ihrem Wunsch nach Wiedergutmachung wahrscheinlich brausen gehen.

Experten stimmen das Land Bayern und die Bayerische Landesbank darauf ein, dass es nach der Vertragsgestaltung zwischen BayernLB und Hypo Alpe Adria bzw. Käufer und Verkäufern nicht danach aussieht, dass Bayern Schadenersatz sieht. "Ich fürchte, das Geld ist weg", sagte Hans-Peter Burghof, Professor für Bankwirtschaft an der Uni Hohenheim.

Der frühere CSU-Parteichef und Ex-Finanzminister Huber rechtfertigte sich, "seinerzeit hatte niemand von uns einen Einblick, eine Ahnung oder auch nur einen Hinweis, dass es strafbare Handlungen gab." Er sei auch sehr dafür, all das was jetzt gesagt wird, "von Geldwäsche und dergleichen mehr, muss lückenlos aufgedeckt werden, muss geahndet werden."

Am Donnerstag wird in einer Sonderhauptversammlung der Hypo Alpe Adria in Kärnten der neue Aufsichtsrat gebildet, zur Gänze vom Neo-Alleineigentümer Republik Österreich und streng nach Proporz. Ex-ÖVP-Wirtschaftsminister Ditz soll den Vorsitz im Aufsichtsrat übernehmen. Der ehemalige SPÖ-Wissenschaftsminister Scholten wird ebenfalls im Präsidium sein, weiters ziehen der ehemalige ÖBB- und RHI-Chef Draxler sowie Kommunalkredit-Vorstand Steinbichler ins Kontrollgremium ein.

In der "Süddeutschen Zeitung" wurde am Mittwoch bestätigt, dass der Kapitalbedarf der Hypo im Dezember deutlich mehr als die letztlich zugesagten 1,5 Mrd. Euro betrug. In den vergangenen Wochen war in Finanzkreisen bekannt geworden, dass wieder Eigenkapitalbedarf besteht, der in Summe eine halbe Milliarde mehr ausmachen dürfte.

Laut "SZ" hätte es für die Bayern noch viel schlimmer kommen können als 3,7 Mrd. Euro zu verlieren. Die Österreicher wollten bei der Rettung der Kärntner Bank deren offenbar besonders marode Teile an die BayernLB und den Freistaat abstoßen, schreibt das Blatt. Und sie wollten noch mehr Geld für die Hypo Alpe Adria kassieren, knapp 700 Mio. Euro zusätzlich.

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