Investmentfonds bei Anlegern wieder gefragt

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Im 3. Quartal wurden Investmentfondsanteile von rund 1,7 Mrd. Euro nachgefragt (ohne "Fonds-in-Fonds-Veranlagung"; Saldo aus Käufen und Verkäufen), geht aus OeNB-Zahlen hervor. Abzüglich Ausschüttungen von rund 0,4 Mrd. Euro bedeutet dies verglichen mit dem 2. Quartal einen Netto-Kapitalzufluss von 1,35 Mrd. Euro. In den ersten 9 Monaten gab es jedoch aufgrund der hohen Abflüsse im 1. Quartal einen Nettokapitalabfluss von 0,36 Mrd. Euro.

Das veranlagte Kapital - ohne "Fonds-in-Fonds-Veranlagungen - lag per Ende September bei 114 Mrd. Euro, das ist gegenüber Ende Dezember 2008 wegen Kursgewinnen ein Plus von 8,1 % bzw. 8,6 Mrd. Euro.

Seit Jahresbeginn verzeichneten die österreichischen Investmentfonds Nettokursgewinne und -erträge von rund 9 Mrd. Euro, sodass der geringe Kapitalabfluss von 0,36 Mrd. Euro bei weitem kompensiert werden konnte, so die Nationalbank in einer Pressemitteilung. Im 3. Quartal beliefen sich die Kursgewinne auf fast 6 Mrd. Euro.

Inklusive Fonds-in-Fonds-Veranlagungen erhöhte sich das Volumen nach einem Tiefststand im März bis Ende September 2009 per Ende September auf rund 137 Mrd. Euro. Im 3. Quartal gab es dabei im Vergleich zum 2. Quartal ein Plus von rund 8 Mrd. Euro bzw. 6,3 %. Die Zahl der von österreichischen Anbietern aufgelegten Fonds verringerte sich im 3. Quartal um 40. Insgesamt waren per Ende September von 30 Kapitalanlagegesellschaften 2.230 Investmentfonds aufgelegt.

Veranlagt wurde im dritten Quartal vor allem im Ausland. So stiegen die Bestände an ausländischen Rentenwerten um 3,38 Mrd. Euro (davon rund 1,5 Mrd. Nettoneuinvestitionen), gefolgt von ausländischen Aktien und Beteiligungspapieren mit 2,16 Mrd. Euro (600 Mio. Euro Investitionen) und den ausländischen Investmentzertifikaten mit 2,00 Mrd. Euro (rund 1 Mrd. Investitionen).

Einen relativ kräftigen - rein kursbedingten - Anstieg zeigten mit +0,44 Mrd. Euro bzw. 20,6 % auch österreichische Aktien, während inländische Rentenwerte leicht rückgeführt wurden. Immobilienveranlagungen zeigten praktisch keine Bewegung.

Deutlich positive Performance

Die Erholung der internationalen Aktienbörsen von den Vorjahres-Crashs hat sich unterdessen auch im November positiv auf die Performance heimischer Investmentfonds ausgewirkt. In der aktuellen Performance-Statistik der Vereinigung Österreichischer Investmentgesellschaften (VÖIG) verbuchen per Ende November 1.052 Fonds auf Jahressicht ein Plus, nur 70 weisen eine negative Performance aus. Damit notieren rund 94 % aller 1.122 Fonds mit einer Historie von zumindest einem Jahr im Plus.

Im arithmetischen Mittel - ohne Berücksichtigung von Fondsvolumina oder Kategorien - weisen die Fonds per Ende Oktober eine positive Performance von 14,61 % aus. Damit konnten die Fonds weiter Boden gut machen: Ende November lag die mittlere Performance bei 12,33 %.

Aufholen konnten im November vor allem Aktienfonds mit einem Fokus auf Russland. So finden sich auch zahlreiche Russland-Fonds auf den Spitzenplätzen. Die beste Einjahresperformance von 110,93 % weist die VÖIG-Statistik für den PIA - Russia Stock der Bank Austria-Fondstochter Pioneer Investments Austria aus.

Auf Platz 2 und 3 folgen der Raiffeisen-Russland-Aktien mit einem Plus von 104,71 % und die in ungarischen Forint begebene Variante des ESPA Stock Russia der Erste Fonds-Tochter Sparinvest mit einem Plus von 100,37 %.

Die schwächste Performance errechnet die VÖIG für den Qn equity fund (-32,95 %) der HYPO-KAG, den Leader-Fund Total Return Strategy der Security KAAG (-17,91 %) und den Kepler Asset Backed Securities Fund der Kepler-Fonds KAG (-17,71 %).

Gemessen an der Dreijahres-Sharpe-Ratio liegt wie in den Vormonaten der Real Invest Austria der gleichnamigen Fondsgesellschaft mit einem Wert von 1,72 auf dem besten Platz. Auf den weiteren Spitzenplätzen folgen der Allianz PIMCO Mortgage der Allianz Invest KAG (1,13) und der BondPortfolio Euro 3-5 y der Carl Spängler KAG (0,94). Die schwächsten Sharpe-Werte errechnen sich laut VÖIG für den Meinl Exclusive World Bonds&Properties (-2,15) und den UNIQA Stetig (-1,80) der Gutmann KAAG.

Die Sharpe-Ratio setzt die erzielte Performance in Relation zum eingegangenen Risiko und macht damit den Anlageerfolg von Fonds mit verschiedenen Veranlagungskategorien besser vergleichbar. Die über den risikofreien Zinssatz hinausgehende Performance wird dabei durch das Risikomaß Volatilität dividiert.

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