Keine US-Hilfe für gefährdeten Finanzierer CIT

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Der vom Zusammenbruch bedrohte US-Finanzierer CIT kann vom Staat keine neuen Finanzspritzen erwarten. Die Gespräche mit der Regierung zu weiteren Hilfen seien beendet worden, teilte das Unternehmen mit. Die Krise des für die US-Wirtschaft sehr wichtigen Mittelstandsfinanzierers spitzt sich damit dramatisch zu. Das gut 100 Jahre alte Institut braucht dringend neues Geld zur Refinanzierung.

Die Regierung habe klar gemacht, dass es aller Wahrscheinlichkeit nach vorerst keine zusätzliche Unterstützung geben werde, so CIT. Der Finanzierer will nun mit seinen Beratern nach Alternativen suchen.

Ein Aus des Finanzierers wäre der größte Zusammenbruch einer US-Geschäftsbank seit der Pleite der Sparkasse Washington Mutual im vergangenen Jahr - es wäre die sechstgrößte Pleite seit 1980, direkt hinter Genereal Motors und Enron. CIT versorgt rund eine Mio. meist kleine und mittelständische US-Unternehmen mit Krediten.

CIT wäre sechstgrößte US-Pleite seit 1980

Die genauen Folgen eines CIT-Zusammenbruches sind in ihrem Ausmaß selbst für Experten schwer abzuschätzen. Warnendes Beispiel ist die Pleite der Investmentbank Lehman Brothers 2008, deren Konsequenzen die US-Regierung unterschätzte. Der Zusammenbruch riss die Welt tiefer in die Wirtschaftskrise. CIT ist jedoch weit weniger international verflechtet.

Ansturm auf die Bankeinlagen

Wegen der Kreditklemme bekommt CIT derzeit nicht genug kurzfristiges Kapital, das es für seine langlaufenden Darlehen an Unternehmen benötigt. Zusätzlich belasten den Finanzierer die steigenden Zahlungsausfälle und Pleiten von Firmenkunden. Zusätzliche Millionenlöcher reißt US-Medien zufolge ein Ansturm besorgter Unternehmenskunden der Bank auf. Allein in dieser Woche hätten Kunden rund 775 Mio. Dollar (551 Mio. Euro) über ihre bestehenden Kreditlinien bei CIT abgezogen.

Unter Regierungsvertretern hatte es laut US-Medien zuletzt einen Streit darüber gegeben, ob CIT nochmals geholfen werden müsse. Der Finanzierer hatte bereits früher Hilfen im Rahmen des staatlichen Banken-Rettungsprogramms von rund 2,3 Mrd. Dollar bekommen.

"Bank nicht unverzichtbar"

Das US-Finanzministerium erklärte, selbst "in Zeiten finanzieller Spannungen" liege die Schwelle für Staatshilfen für Unternehmen sehr hoch. Aus Regierungskreisen hieß es, die sinkende Kreditvergabe durch CIT zeige, dass die Bank nicht unverzichtbar sei. Im laufenden Jahr gingen in den USA wegen der Krise bereits 53 zumeist kleinere oder mittlere Institute in die Knie. Dies waren mehr als doppelt so viele wie im gesamten Vorjahr. CIT hatte zuletzt eine Bilanzsumme von etwas mehr als 75 Mrd. Dollar.

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