Kleine Firmen lassen Kreditfördermillionen liegen

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Es gibt das Geld, aber viele holen es sich nicht ab - Den Unternehmen stehen jährlich 600 Mio. Euro an Förderungen zur Verfügung.

Die Fördertöpfe für Unternehmen seien offen, viele Firmen fragten derzeit aber gar nicht an, welche Kredit- und Investitionsförderungen ihnen zustünden. Darauf machen die Banken aufmerksam. Über den ERP-Fonds und die Förderbank aws stünden den heimischen Unternehmen jährlich rund 600 Mio. Euro an Förderungen zur Verfügung.

Die Beobachtung der Erste Bank zeige, dass 2009 davon über 100 Mio. Euro an Finanzierungen ungenutzt in den Fördertöpfen blieben. Das gelte auch für 5 Mrd. Euro an Haftungen, die bei weitem nicht ausgeschöpft worden seien. Erste-Firmenkundenvorstand Thomas Uher ortet pure Unkenntnis der Kunden dahinter. Banken und Wirtschaftskammer könnten hier Abhilfe bieten, wird betont. Die Kammern bestätigen, dass der Förderdschungel für die Unternehmer oft schwer zu durchblicken ist.

West-Ost-Gefälle

Oberbank-Chef Franz Gasselsberger machte ähnliche Beobachtungen. Er ortet aber ein deutliches West-Ost-Gefälle. Im Westen würden die Firmen deutlich mehr zinsgünstige bzw. geförderte Finanzierungen abrufen als im Osten. Bis 2009, so Gasselsberger, standen Großinvestitionen im Vordergrund. Da sei durch die Krise über Nacht der Faden gerissen. Viele Investitionen wurden zurück gestellt, allerdings nicht gecancelt. Eine echte Dynamik erwartet er frühestens Ende 2010. Die Erste Bank betrachtet die Unternehmensförderungen als "immens wichtig für die Wirtschaftsbelebung". Sie müssten nur besser genutzt werden.

Für zinsbegünstigte ERP (European Recovery Program) Kredite stehen insgesamt 600 Mio. Euro bereit. Davon war 2009 für Kleinkredite bis 30.000 Euro eine Summe von 60 Mio. Euro reserviert, abgeholt wurden von den Unternehmen laut Erste Bank allerdings nur 12 Millionen Euro. Auch bei den Industriekrediten blieben fast 80 Millionen Euro in den Fördertöpfen liegen.

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