Kommunalkredit hat Probleme mit Zypern-Tochter

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Die notverstaatlichte Kommunalkredit stößt beim anvisierten Rückkauf ihrer Zypern-Tochter auf Schwierigkeiten. Das berichtet die Tageszeitung "Die Presse". Einer der Miteigentümer an der "Kommunalkredit International Bank" in Limassol, ein spanischer Investor, lege sich gegen den Rückzug quer, heißt es in dem Bericht.

"Wir werden das von der Kommunalkredit vorgelegte Angebot nicht annehmen", zitiert die Zeitung Florian Pröll von der Wiener Rechtsanwaltskanzlei Kerres Partners, die den Investor vertritt. Die Kommunalkredit biete den Minderheitsaktionären nur 15 Prozent des ursprünglich eingesetzten Investments, und das sei dem Mandanten zu wenig. Für Mittwoch 12 Uhr ist laut "Presse" ein Aktionärstreffen der Zypern-Tochter angesetzt. Pröll kündigt an, nicht nur gegen das Angebot zu stimmen, sondern "die Abfindung mit allen rechtlichen Mitteln bekämpfen" zu wollen.

Ein Kommunalkredit-Sprecher sagte zur "Presse: "Es gibt eine Einigung mit der Mehrheit der Vorzugsaktionäre, die dem Rückkauf zustimmen." Die Alternative wäre, dass man die Zypern-Tochter liquidiert. Dann würden die Vorzugsaktionäre überhaupt nichts bekommen.

Die Zypern-Tochter der Kommunalkredit, in der sich ein großer Teil der Risikopapiere der Kommunalkredit befand, hatte in den vergangenen Jahren ein massives Wachstum verzeichnet, schreibt die "Presse". An den Kapitalerhöhungen beteiligten sich institutionelle Investoren, wegen unterschiedlicher Aktienkategorien gibt aber keine genaue Übersicht über die Eigentümerstruktur. Im Zuge des Konzernumbaus sollen die Zypern-Geschäfte nach Wien transferiert werden. Die Wertpapiere sollen in eine Art "Bad Bank" eingebracht werden.

Wegen Abwertungen und Abschreibungen auf faule Wertpapiere war die Kommunalkredit 2008 mit 2,66 Mrd. Euro tief in die roten Zahlen gerutscht und konnte nur durch eine Staatsgarantie von 1,2 Mrd. Euro gerettet werden.

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