Jahresprognose

Krankenkassen: 73 Mio. Euro Überschuss

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Sorge über neuerlichen Anstieg der Ausgaben für Arzneimittel.

Die Krankenkassen erwarten nach dem positiven Ergebnis im Vorjahr auf für heuer einen Überschuss von rund 73 Millionen Euro. Grund dafür seien der im Jahr 2009 eingeschlagene Konsolidierungskurs und die aufgrund der guten Konjunktur erfreuliche Entwicklung der Beitragseinnahmen, teilte der Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger in einer Aussendung am Mittwoch mit. Im vergangenen Jahr hatten erstmals alle Krankenversicherungsträger einen positiven Jahresabschluss erzielt. Besorgt zeigte sich der Hautverband über den neuerlichen Anstieg der Ausgaben für Arzneimittel.

"Angesichts der von der Bundesregierung beschlossenen Maßnahmen zur Budgetkonsolidierung im Umfang von insgesamt rund 27 Milliarden Euro und des von der Krankenversicherung erwarteten Konsolidierungsbeitrags in Höhe von 1,372 Milliarden Euro (2012-2016) ist klar, dass der eingeleitete Konsolidierungskurs über das Jahr 2013 hinaus fortgesetzt werden muss", sagte Hauptverbandchef Hans Jörg Schelling zu der vorliegenden Prognose für 2012.

Das Ergebnis sei umso beachtlicher, als die vom Gesetzgeber beschlossenen Maßnahmen (Senkung des Dienstgeberbeitrages bei den öffentlich Bediensteten, Absenkung des Hebesatzes in der Krankenversicherung für Pensionisten bei der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft und der Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau) heuer zu geringeren Einnahmen bei diesen Krankenversicherungsträgern führen. Trotz dieser Maßnahmen ist es gelungen, das Ergebnis insgesamt im Vergleich zum Mai 2012 deutlich zu verbessern. Im Mai wurde ein Jahresüberschuss von 24 Millionen Euro ausgewiesen.

Nachdem es in den vergangenen beiden Jahren bei den Ausgaben für Arzneimittel zu einem geringfügigen Wachstum gekommen ist (2,2 Prozent von 2010 auf 2011) bereitet der für heuer zu erwartende Kostenanstieg in Höhe von 4,6 Prozent und damit deutlich über den zu erwartenden Anstieg der Beitragseinnahmen in Höhe von 3,2 Prozent den Finanzverantwortlichen der Krankenkassen Sorgen.

Schelling: "Diese Entwicklung zeigt deutlich, wie wichtig in diesem Zusammenhang die Einführung der e-Medikation in ganz Österreich und der damit zu erwartende Effekt auf die Verschreibung von Doppelverordnungen wäre". Der Vorsitzende des Verbandsvorstandes im Hauptverband appelliert daher an das Gesundheitsministerium, so rasch als möglich die rechtlichen Voraussetzungen für den österreichweiten Rollout der e-Medikation auf Schiene zu bringen.

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