Künftiges EU-Mitglied

Kroatien will Euro einführen

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Premier Zoran Milanovic geht von der Zustimmung der Bevölkerung aus.

Das künftige EU-Mitglied Kroatien hat seine Absicht betont, nach seinem Beitritt auch die Einführung des Euro anzustreben. "Wenn Sie die Bevölkerung heute fragen würden, gehe ich davon aus, dass die meisten Ja sagen würden", sagte der kroatische Ministerpräsidenten Zoran Milanovic am Mittwoch nach einem Treffen mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel in Berlin. In dem Land, das am 1. Juli 2013 das 28. Mitglied der EU werden soll, seien ohnehin die meisten Sparguthaben in Euro. "Wenn wir uns in Richtung Eurozone bewegen, dann entspricht dies dem Trend, denn das Land ist in hohem Maße europäisiert." Sein Land werde die fiskalischen Voraussetzungen erfüllen.

Milanovic gab aber auch zu Bedenken, sein Land sei derzeit an einem Wendepunkt. Die proeuropäische Stimmung sei nicht mehr so groß wie noch vor zehn Jahren. Deshalb erhoffe er sich erhebliche Förderung aus den EU-Kohäsionsfonds. "Wir möchten der EU beitreten, weil wir uns einen Nutzen davon erhoffen." Bis auf Großbritannien und Dänemark sind alle EU-Mitglieder verpflichtet, den Euro einzuführen. Voraussetzung ist die Erfüllung etwa der Schuldenkriterien des Stabilitätspakts sowie eine zweijährige Übergangsphase. Die Schuldenkrise hat dazu geführt, dass Länder wie Polen derzeit keine Euro-Einführung anstreben.

Merkel ihrerseits lobte die Wirtschaftsreformen in Kroatien. Die Ratingagenturen hätten das Land hochgestuft, was ein Zeichen dafür sei, dass Kroatien den richtigen Weg eingeschlagen habe.

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