Lehman-Geschädigten droht Verjährung

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Die Verbraucherzentrale Hamburg warnt: 3 Jahre nach dem Kauf verjähren Schadenersatzansprüche gegen die pleitegegangene US-Bank.

Auch in Österreich müssen Anleger, die 2006 von der Constantia Privatbank (CPB) das Lehman-Zertifikat "Dragon FX Garant" gekauft haben und eine Irrtumsanfechtung vorhaben, jetzt bald klagen. Bei einer Irrtumsanfechtung beginnt die Verjährungsfrist nämlich 3 Jahre ab dem Kaufzeitpunkt, sagte Peter Kolba, Chefjurist des Vereins für Konsumenteninformation (VKI).

Wollen die Constantia-Kunden hingegen auf Schadenersatz klagen, weil sie sich falsch beraten fühlen, beginne die Frist erst "ab der Erkennbarkeit von Schaden und Schädiger" zu laufen. Im konkreten Fall dürfte dies die Lehman-Pleite im Herbst 2008 sein.

Den "Dragon FX" hat die CPB im Dezember 2006 auf den Markt gebracht, das Gesamtvolumen betrage etwas über 40 Mio. Euro. Das Zertifikat wurde sowohl direkt an CPB-Kunden als auch an Kunden von Vertriebspartnern verkauft. Die Schadenersatzforderungen, mit denen sich die CPB wegen "Dragon FX" konfrontiert sehe, bewegten sich im einstelligen Millionenbereich. Schuldner und Garantiegeber des "Dragon FX" war die US-Pleitebank Lehman Brothers.

Verbandsklage wegen irreführender Werbung

Auch der VKI hat gegen die CPB bereits eine Verbandsklage wegen irreführender Werbung beim "Dragon FX Garant" eingebracht. Ein Schadenersatz-Musterprozess im Namen eines Geschädigten sei ebenfalls am Laufen, so Kolba. Die Bank erwartet eine höchstgerichtliche Entscheidung zu der Causa frühestens in ein bis zwei Jahren.

Indes hat auch die deutsche Hypo Real Estate (HRE) mit der Lehman-Pleite zu kämpfen. Sie konnte die meisten ihrer Forderungen gegen die US-Bank nur für einen Bruchteil des ursprünglichen Wertes verkaufen. Für Forderungen in Höhe von 232,5 Mio. Euro erhielt die HRE bei einer Auktion eine Summe "im unteren bis mittleren zweistelligen Millionenbereich", wie sie mitteilte. Neben den nun verkauften gebe es noch weitere, allerdings sehr viel geringere Forderungen, sagte ein Sprecher. Diese würden mit Forderungen von Lehman gegen die HRE verrechnet. Damit sei das Kapitel Lehman abgeschlossen.

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