Premier stellt Vertrauensfrage

Griechen stimmen über Sparpaket ab

Teilen

Wenn das Volk ‚Nein‘ sagt, ist die EU wohl um ein Land kleiner.

Griechenlands Ministerpräsident kündigt eine Volksabstimmung zu den Sparplänen an. Das könnte das Ende der Hellenen in der EU bedeuten.

Jetzt wird es wirklich hart: Nachdem die Länder Europas monatelang an einem Rettungsplan für die maroden Finanzen Griechenlands getüftelt haben, soll das griechische Volk nun selbst entscheiden, ob die Pläne umgesetzt werden.
Gestern Abend kündigte Ministerpräsident Giorgos Papandreou eine Volksabstimmung über das Hilfspaket an: „Wir vertrauen den Bürgern, glauben an ihre Urteilsfähigkeit, glauben ihrer Entscheidung.“ Das Resultat wird schwerwiegende Folgen haben. Experten sehen wegen der harten Sparmaßnahmen keine Chance auf ein ‚Ja‘ des Volkes. Laut Umfragen sind 60 % gegen die Vorhaben, die einen für Griechenland wichtigen Schuldenschnitt als Folge hätten. Das wird bei einem Abstimmungs-„Nein“ passieren, so Experten:

  • Die Griechen werden noch die nächste Tranche an Hilfsgeldern (acht Milliarden Euro) bekommen.
  • Danach können sie aber keine finanzielle Hilfe mehr erwarten.
  • Wenn die Griechen Nein sagen, ist eine Insolvenz des Staates unvermeidlich.
  • Es wäre der Abschied der Griechen aus der Gemeinschaftswährung und auch aus der EU.

Lesen Sie auch

Eineinhalb Jahre lang versuchte die EU genau dieses Szenario zu bekämpfen. Doch, so Papandreou: „Die Volksabstimmung soll bindend sein.“ Und er kündigte eine Vertrauensfrage im Parlament an.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.