RZB meldet stabile Gewinne und behält das Staatskapital vorerst

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Nach 9 Monaten 2009 hat die Raiffeisen Zentralbank (RZB) wegen dreifach höherer Kreditrisikovorsorgen ein Drittel weniger Nachsteuergewinn. Nach Minderheiten wird aber ein unverändertes Nettoergebnis von knapp 400 Mio. Euro ausgewiesen. Es halfen Aufwertungsgewinne von 2008 abgewerteten Assets. Die Bank denkt nach Worten ihres Chefs Walter Rothensteiner jetzt nicht daran, von der neuen gesetzlichen Möglichkeit Gebrauch zu machen, das mit 8 % verzinste Partizipationskapital schon 2010 abzuschichten.

"Wir wissen nicht, was 2010 bringt", sagt Rothensteiner bei der Interimsbilanzpräsentation. Würde die RZB wenige Monate nach dem Einschuss schon eine vorzeitige Tilgung ankündigen, "stellt man vielleicht Fragen nach unseren Planungen, hat den Verdacht, dass wir das nicht brauchen". Allerdings: "Wenn wir in 1 Jahr meinen, die Krise ist ziemlich abgeebbt, kann man davon reden." Die Kapitalkosten lässt er nicht gelten: "Derzeit sehe ich die Milliarden um 5 % nicht herumliegen."

Das operative Ergebnis der RZB stieg in den ersten 3 Quartalen 2009 um 11 % auf 2,081 Mrd. Euro. Mit 655 Mio. Euro ist der operative Gewinn im 3. Quartal auf dem Niveau des 2. Quartals 2009 sowie des 3. Quartals 2008 gelegen.

Aufwertungen und Sparprogramme zeigen Wirkung

Wesentlicher Grund für den höheren Betriebsgewinn bis September: Das Handelsergebnis stieg vor allem durch Bewertungsgewinne aus Zinsderivaten und "Wertaufholungen" von zuvor abgeschriebenen Finanzinstrumenten um 321 auf 369 Mio. Euro. Auch Sparprogramme zeigten ihre Wirkung. Vor allem in Osteuropa (in der Tochter RI) wurden mehr als 4.700 Leute abgebaut.

Der Periodenüberschuss nach Steuern war mit 511 Mio. Euro um 34 % unter Vorjahr. Der Gewinn je Aktie sank bis September um 31 % auf 43 Euro. Der Konzern-Periodenüberschuss nach Steuern und Minderheitsanteilen wird mit 399 Mio. Euro ausgewiesen und lag damit nur um 1 % unter dem Wert per September 2008.

Währungsabwertungen wurden zum Teil wieder ins Eigenkapital gebucht: Die Gewinnrücklagen wurden dort u.a. durch Währungsabwertungen in Höhe von 296 Mio. Euro belastet. Die Eigenmittel wurden insgesamt um 14 % signifikant auf 12,35 Mrd. Euro gestärkt, unter anderem durch die PS-Kapital-Emissionen (Staat, Eigentümer, Private). Damit sei man gegen allfällige neue "Schocks" gefeit, betont die Bank.

Non-Performing-Loans-Ratio steigt von 3,97 auf 6,69 %

Der größte Gewinndämpfer war wie bei allen Banken das Kreditrisiko. Vor allem für ausfallgefährdete Kredite (Non-Performing-Loans) in Ukraine, Russland, Ungarn und Rumänien. Die Non-Performing-Loan-Ratio stieg seit Jahresbeginn um 3,97 Prozentpunkte auf 6,69 %.

Im 3. Quartal mussten für Kredite neu 441 Mio. Euro vorgesorgt werden, damit erreichte die Neudotierung in den ersten 9 Monaten 1,7 Mrd. Euro (Vorjahr: 372 Mio. Euro). Das waren damit um 1,3 Mrd. Euro mehr als in der Vergleichsperiode 2008. Für das Gesamtjahr machte Rothensteiner keine Angaben.

Die RZB-Bilanzsumme lag Ende September bei 151 Mrd. Euro. Wegen Rückführungen des Kundenkreditportfolios (um fast 10 %) sowie Währungsabwertungen um netto 4 % geringer als zum Ultimo

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