s Bausparkasse profitiert vom Bauspartrend

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Die s Bausparkasse freut sich über den Trend zum Bausparen: Im ersten Halbjahr 2009 wurden 159.698 Bausparverträge neu eröffnet, ein Zuwachs zur Vorjahresperiode um 12,8 Prozent. Heuer peilt die Bausparkasse der Sparkassen insgesamt 300.000 neue Verträge an, auch das Darlehensgeschäft soll auf Jahressicht über dem Vorjahr liegen.

Das kündigte Generaldirektor Josef Schmidinger am 21. Juli bei einer Pressekonferenz in Wien an. Mit dem Jahreswechsel werden - beim Sparen und bei Krediten - bei der s Bausparkasse die Zinsen sinken: Schmidinger rechnet bei der jährlichen Anpassung mit einem Zinsrutsch von rund 2 Prozentpunkten, auch die staatliche Prämie werde etwas sinken.

Konkret werden die bestehenden variabel verzinsten Bausparverträge zum Jahreswechsel dann auf etwa 1,3 Prozent Zinssatz angepasst. Bei den Darlehen mit variablem Zinssatz werde von derzeit 5,5 auf 3,5 Prozent zurückgegangen. Bei den Produkten mit fixer Zinsvereinbarung ändere sich nichts, "fix bleibt fix", betonte Schmidinger. Die Bausparer bei der s Bausparkasse sind zu rund einem Drittel fix, zu zwei Drittel variabel verzinst. Bei den Darlehen sind 90 Prozent mit variablem Zinssatz, 10 Prozent mit Fixzinssatz abgeschlossen.

Keine Spekulationsverluste

Spekulationsverluste gebe es mangels Spekulationen bei der s Bausparkasse keine, unterstreicht Schmidinger. Dass so viel über internationale Investmentbanken finanziert werde, bezeichnet Schmidinger wörtlich als "weltweites Angsthasensyndrom". Auch österreichische Unternehmen seien davon nicht verschont. Die s Bausparkasse hingegen investiere das Geld nicht im Ausland und über teure Investmentbanken: "Wir haben keine Wertpapiere irgendwo in der Welt, das Geld wird in den österreichischen Wohnbau investiert", so der Generaldirektor. Die durchschaubaren Finanzprodukte seines Instituts sieht er als die "Gewinner der Krise". Anleger sollten immer wissen, welche Produkte sie kaufen und wo das Geld veranlagt wird, plädiert Schmidinger für eine "Ethik der Finanzwirtschaft".

Negative Auswirkungen der Krise erwartet Schmidinger allerdings bei den Bauspardarlehen: Die Ausfallsquote bei den Darlehenszahlungen im ersten Halbjahr sei zwar in etwa gleich hoch wie im Vorjahr, das Thema werde aber sicher im nächsten Jahr kommen. Die steigende Arbeitslosigkeit werde zunächst durch das Sozialsystem abgefedert, erst bei länger anhaltender Arbeitslosigkeit drohen Kreditausfälle. Daher werde man heuer die Rückstellungen erhöhen. Konkret soll die Risikovorsorge für die Kredite von derzeit einem halben Promille auf ein Promille erhöht werden.

Mehr als 1,5 Millionen Kunden

Erstmals seit Unternehmensgründung betreut die s Bausparkasse mehr als 1,5 Mio. Kunden: Zum Halbjahr werden 1.503.871 Bausparkonten und 143.414 Darlehenskonten verzeichnet. Der Bestand an Bauspareinlagen nahm im Jahresvergleich um 6,0 Prozent auf 5.699 Mio. Euro zu. Der Ausleihungsbestand erreichte Ende Juni 2009 einen Wert von 6.632 Mio. Euro, was einer Steigerung von fast 300 Mio. Euro bzw. 4,6 Prozent im Jahresvergleich entspricht.

Die s Wohnbaubank erreichte im ersten Halbjahr ein Emissionsvolumen von 141 Mio. Euro. Nach einer Flaute in den ersten Monaten war im Juni dann das Interesse größer, alleine in diesem Monat wurden 46 Mio. Euro platziert. Der große Teil der Neuemissionen vom Juni ist auf die Euribor-gebunde Anleihe zurückzuführen. Damit befinden sich Ende Juni 2009 2.218 Mio. Euro an Wohnbauanleihen im Umlauf, was einem Plus von 5,0 Prozent gegenüber Jahresende 2008 entspricht.

Die Bilanzsumme stieg von 2.358 Mio. Euro Ende des vergangenen Jahres im ersten Halbjahr 2009 auf nunmehr 2.608 Mio. Euro. Das entspricht einem Plus von 10,6 Prozent gegenüber Jahresende. Die aufgebrachten Mittel werden den gemeinnützigen Bauvereinigungen in Form von zinsstabilen langfristigen Finanzierungsmitteln zur Verfügung gestellt. Der Ausleihungsbestand der s Wohnbaubank beläuft sich Ende Juni auf insgesamt 2.061 Mio. Euro, ein Minus von 4,3 Prozent gegenüber Dezember 2008. Trotz gesunkener Zinsen für die Wohnbauanleihen sieht Schmidinger weiterhin gute Zukunftschancen: "Die Wohnbauanleihe ist nicht tot, sondern die beste Pensionskasse".

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