Legale Arbeit beliebter als Schwarzarbeit
Sollte sich die Wirtschaftslage in Österreich heuer stabil entwickeln, wird die Schattenwirtschaft im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Prozent zurückgehen, so die Berechnung von Volkswirtschaftsprofessor Friedrich Schneider.
Im Vorjahr wurde ein Minus von 2,07 Prozent verzeichnet, davor von minus 1,22 Prozent. Im Krisenjahr 2009 war sie jedoch um 2,91 Prozent angestiegen.
Sollte es heuer zu einer Rezession kommen, dann ist auch heuer ein Anstieg möglich, so Schneider am Dienstag. Grundsätzlich lasse sich sagen: Gibt es genug legale Arbeit, wird diese von dem Arbeitnehmern dem Pfusch vorgezogen.
Im internationalen Vergleich fällt auf, dass insbesondere die Krisenländer Griechenland, Italien und Spanien eine besonders ausgeprägte Schattenwirtschaft haben. So machte der Pfusch in Hellas von 1989 bis 2012 ein Viertel des BIP aus. Zum Vergleich: In Deutschland lag der Wert bei unter der Hälfte.
Besonders verbreitet ist der Pfusch nach wie vor am Bau, auf den 38 Prozent der "Nachbarschaftshilfe" entfällt. Es folgen der Gastronomiebereich und der private Haushaltssektor. Insgesamt ist die Schattenwirtschaft in Österreich rund 20 Mrd. Euro schwer, hat der Professor der Uni Linz errechnet.
Schneider rät der Politik zur Eindämmung des Pfusches eine befristete Mehrwertsteuerrückvergütung bei arbeitsintensiven Dienstleistungen einzuführen. Weiters soll die steuerliche Absetzbarkeit von haushaltsnahen Dienstleistungen erweitert werden und Firmen von öffentlichen Aufträgen für mehrere Jahre ausgesperrt werden, wenn sie schwarz arbeiten lassen. Langfristig empfiehlt er eine Senkung der Lohnnebenkosten.