Das überwiegend im Eigentum von Institutionen der katholischen Kirche stehende Bankhaus Schelhammer & Schattera hat 2009 deutlich zugelegt. Die älteste Privatbank Wiens konnte das EGT konnte auf knapp mehr als 7 Mio. Euro fast verdreifacht werden, nach 2,6 Mio. Euro 2008. Der Jahresüberschuss betrug 5,6 (1,9) Mio. Euro. Ein kräftiges Wachstum gab es auch bei Kundeneinlagen und Krediten.
Die Bank habe erfreulicherweise gerade in für die Finanzindustrie besonders schwierigen Zeiten viele neue Kunden akquirieren können, denen insbesonderes die einfache verständliche Produktpalette, die kompromisslose Wertewelt und die Art der Kundenbetreuung zugesagt habe, heißt es in einer Pressemitteilung. Nach Dotierung der Rücklagen ergebe sich ein Jahresgewinn von 3,2 (1,7) Mio. Euro. Verbessert habe sich das Wertpapiergeschäft.
Das klassische Spareinlagengeschäft hat mit 170 Mio. Euro knapp das Niveau von 2008 (173,5 Mio. Euro) erreicht. Die gesamten Verbindlichkeiten gegenüber Kunden haben sich um 5,9 % auf 523,3 Mio. Euro erhöht. Eigene Emissionen umfassten zum Ende des vergangenen Jahres 105,9 Mio. Euro. Dies sei auch ein Ausdruck des Kundenvertrauens in die Bank gewesen, die den Großteil des Jahres überwiegend "bankfremdes Risiko" abgelehnt habe.
Kundeneinlagen hätten somit ein Gesamtvolumen von 629,2 Mio. Euro erreicht, ein Plus von 7,2 %. Der werteorientierte Zugang, die Fokussierung auf Ethik und Nachhaltigkeit im Bereich Geldanlage und Vermögensmanagement seien das wesentliche Charakteristikum und eine wesentliche Motivation für viele Menschen, Kunden bei Schelhammer & Schattera zu werden, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
Die Bank habe in diesem Bereich eine starke Marktposition erreicht und biete konservative bis dynamische Depots an, sehe es aber explizit nicht als ihre Aufgabe, mit Kundengeldern wie auch mit eigenen Veranlagungen in hochspekulative Anlageformen zu gehen. Das aushaftende Kreditvolumen stieg um mehr als 35 % auf 212,3 Mio. Euro. Die Bilanzsumme erreichte rund 750 Mio. Euro (+7 %).
Das Bankhaus Schelhammer & Schattera sehe den Schwenk in Richtung nachhaltiges Denken in allen Bereichen - und somit auch in der Finanzwirtschaft - nicht nur als Chance, sondern als unabdingbare Notwendigkeit, so Vorstandsvorsitzender Helmut Jonas im Geschäftsbericht. Als Bank der Kirche bestimmten hohe ethische und moralische Prinzipien die verantwortungs- und risikobewusste Geschäftspolitik.
Die Kunden reihten bei der Auswahl der Anlage- und Sparprodukte den Sicherheitsaspekt und die wirtschaftliche Stärke der Bank an vorderster Stelle. Viel mehr Menschen als früher legten zudem Wert darauf, dass das veranlagte Geld nachvollziehbar in Projekte investiert werde, die nachhaltigen Kriterien und keinesfalls spekulativen entsprächen.