UniCredit: Kapitalerhöhung im Jänner

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Die Bank-Austria-Mutter will das Kapital um 4 Mrd. Euro aufstocken. UniCredit-Chef Alessandro Profumo will am 29.9. den Aufsichtsrat davon überzeugen.

Latu der römischen Tageszeitung "Il Messaggero" soll die Kapitalaufstockung mit Hilfe eines Bankpools aus Mediobanca, Merril Lynch, Goldman Sachs und Credit Suisse als Garanten durchgeführt werden. Die Kapitalaufstockung wird als Alternative zur Inanspruchnahme staatlicher Eigenkapitalunterstützung in Italien und Österreich vom UniCredit-Management klar bevorzugt.

Profumo in Wien

Laut "Il Messaggero" ist Profumo am Mittwoch nach Wien zu Gesprächen im Finanzministerium eingetroffen. "Es ist wahrscheinlich, dass Profumo in seinem Gespräch mit den österreichischen Regierungsbehörden die Absicht seiner Bank zum Ausdruck gebracht hat, auf Staatshilfen zu verzichten", schrieb die Tageszeitung. Nach einer Aufsichtsratssitzung am 29.9. will UniCredit wie berichtet bekanntgeben, welche Schritte sie bezüglich der Stärkung ihrer Kapitaldecke ergreifen wird.

Laut der Mailänder Wirtschaftszeitung "Sole 24 Ore" sind die Hauptaktionäre UniCredits bereit, die Kapitalaufstockung zu unterstützen, wenn ihnen im nächsten Jahr Bar-Dividenden garantiert werden. "Unsere Haltung wird von der Dividendenpolitik der Bank abhängen", sagte Marco Cammelli, Präsident der Stiftung "Monte di Bologna e Ravenna", die zu den Aktionären UniCredits zählt.

UniCredits Konkurrent Intesa San Paolo hat inzwischen eine Kapitalaufstockung als Alternative zu Staatshilfen ausgeschlossen. "Bei der Aufsichtsratssitzung am kommenden Dienstag werden wir die besten Optionen überprüfen", sagte Intesas Chef Corrado Passera.

UniCredit und Intesa San Paolo hatten in Italien Zugang zu Staatshilfen beantragt. In Italien geht es um die Emission sogenannter "Tremonti-Bonds", Wandelanleihen ohne feste Laufzeit (Perpetual Bonds), die das Finanzministerium in Rom zur Stützung der Banken zeichnet und die diese bei einer Stabilisierung der Situation fällig stellen können. Im Rahmen dieses Hilfsprogramms für italienische Banken kann der italienische Staat für bis zu 12 Mrd. Euro Anleihen kaufen, um die Kapitalausstattung der Banken im Land aufzubessern.

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