Was die Konsolen-Onlineshops bieten

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Auf der Messe E3 in Los Angeles hat Sony das Geheimnis um den Nachfolger der Playstation Portable (PSP) gelüftet: Die im Oktober erscheinende PSPgo wird kompakter sein als die bisherige Ausführung. Dem hat Sony den Datenträger geopfert: Die Spiele werden aus einem Shop heruntergeladen.

Eine solche Plattform haben alle aktuellen Konsolen - und ihre Bedeutung nimmt zu. Zuletzt ist mit Erscheinen von Nintendos DSi - der aufgefrischten Variante der DS - der DSi-Shop an den Start gegangen, zu erreichen über die "Wi-Fi-Connection" der Konsole. Schon länger geöffnet hat der Wii-Shop. "Bis Ende 2008 wurden 18 Millionen Downloads im Wii-Shop-Channel allein für die virtuelle Konsole getätigt", sagt Silja Gülicher von Nintendo Deutschland in Großostheim.

Die Titel für diese virtuelle Konsole - eine auf der Wii laufende Software - sind der besondere Kniff des Shops: Dahinter verbergen sich Klassiker, die ursprünglich für Nintendo-Konsolen wie N 64, NES und Super NES veröffentlicht wurden. "Wer auf der Suche nach seinem Lieblingsspiel von früher ist, wird hier ziemlich sicher fündig, oder er entdeckt 'neue' alte Perlen der Videospielgeschichte", sagt Moses Grohé vom Spielemagazin "Gee".

Auch Sony und Microsoft wollen in ihren Konsolen-Shops ein breites Angebot machen. "Tatsächlich ist in den Shops für jeden etwas dabei", sagt Grohé. Aus Sicht "normaler" Daddler seien die Spiele selbst am wichtigsten. "Hardcore-Spieler freuen sich auch über neue Inhalte wie Karten, Waffen oder Wagen für Spiele."

Laut Grohé gibt es das größte Angebot an speziell entwickelten Downloadspielen für Microsofts Xbox 360 - auf der Plattform Xbox Live. Herausragend beim Angebot in Sonys Playstation Network seien Spiele mit ungewöhnlichen Konzepten. Als Beispiele nennt Grohé die Titel "Flow", "Flower", "Pixel Junk Eden" und "Noby Noby Boy".

Dazu gibt es Filme oder Musikvideos. Auf dem Videomarktplatz von Xbox Live etwa stehen Kino-Streifen in HD-Auflösung bereit. "Dieser Leihservice wird rege genutzt und stetig ausgebaut", so Felix Petzel von Microsoft in Unterschleißheim bei München. Sowohl Microsoft als auch Sony setzen zudem aufs Netzwerken: Auf Xbox Live und im Sony Network sollen sich Gleichgesinnte in einer Community treffen und etwa online gegeneinander in verschiedenen Spielen antreten.

Viele der Inhalte kosten etwas, sind aber nicht unbedingt in Euro und Cent ausgezeichnet: Ein "Nintendo Point" entspricht einem Cent. Ein etwas aufwendigeres DSi-Spiel zum Beispiel kostet 800 Points. Aufgeladen wird das Konto per Kreditkarte. Zudem gibt es im Handel Punkte-Karten. Das Konto lässt sich mittels des Codes auf der Karte auffüllen.

Die "Microsoft Points" sind nicht so komfortabel in Euro und Cent auszudrücken: 1000 sind rund 11,60 Euro wert. Im Playstation Store, Teil von Sonys Playstation Network, werden die Beträge direkt in Euro angegeben. Das Guthaben lässt sich nur mittels Kreditkarte aufladen, "für jüngere Spieler unter Umständen eine Hürde", so Grohé.

"Wichtig ist bei Minderjährigen, dass die Eltern genau wissen, was ihre Kinder online kaufen", sagt Georg Tryba von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Sie sollten auch wissen, was wie viel kostet, damit der Überblick nicht verloren geht. "Durch den Einsatz der Kreditkarte haben die Eltern eine ganz gute Möglichkeit, zu sehen, was im Onlineshop passiert."

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