G8: Athen weiter in Euro-Zone

Welt ringt um Griechen-Rettung

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Wachstumspolitik statt Sparen - Obama in Camp David.

Camp David. Geplant war es anders: Europa wollte beim G8-Gipfeltreffen in Camp David, Landsitz des US-Präsidenten, stolz eine Erfolgsliste vorlegen:

  • Schutzwall gegen Finanzkrise gestärkt.
  • Banken reguliert, Schulden unter Kontrolle.
  • Griechenregierung fixiert, Land stabilisiert.
  • Wirtschaftswachstum eingeleitet.

Nichts von dem ist geschehen. Athen machte den G8 wieder zum wiederholten Mal einen Strich durch die Rechnung. Griechenland muss neu wählen, das Land versinkt im Chaos, drohte gar der EU und gefährdet den Euro.

Dennoch plädierten die G8 für den Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone. Zusatz: „Solange es seinen Verpflichtungen nachkommt“, teilten die Staats- und Regierungschefs Samstag mit. Zuvor sah sich Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel gezwungen, eine angebliche Forderung nach einem „Euro-Referendum“ in Griechenland zu dementieren rechtfertigen.

Wachstums-Impulse. Auch beim G8-Gipfel schlug „Europas-Sparmeisterin“ Merkel Stark-Wind entgegen: US-Präsident Barack Obama schwenkte zum Auftakt ganz auf die Linie des neuen französischen Präsidenten François Hollande ein.
Obama forderte Europa auf, dem Wirtschaftswachstum die gleiche Aufmerksamkeit einzuräumen wie der Budgetkonsolidierung. Spardikat ade, Wachstum und „sanfter sparen“ sind die Gebote der Stunde.

Obama befürchtet einen Rückschlag für den Aufschwung in den USA, sollte Europa länger als Wachstumsmotor ausfallen. Längst ist das Schreck­gespenst einer griechischen Staatspleite zurück. Ein mögliches Ausscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone würde weltweit unkontrollierbare internationale Turbulenzen auslösen. Solange es rein um Schuldenabbau gegangen ist, hatte Merkel stets die Oberhand. Jetzt sagt selbst EU-Kommissionspräsident Barroso: „Der Pakt für mehr Budgetdisziplin muss mit Investitionen und Wachstumspolitik verknüpft werden.“

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