Umsatz im Halbjahr stieg um 19 %; Ausblick bleibt vorsichtig.
Der Ziegelkonzern Wienerberger AG hat im ersten Halbjahr seinen Umsatz um 19 % auf 985,7 (825,6) Mio. Euro gesteigert und ist damit weniger stark gewachsen als noch im ersten Quartal, in dem das Plus (aus statistischen Gründen) spektakulär ausgefallen war. Nach einem Aktientausch wurde erstmals seit 2008 wieder ein Nettogewinn geschrieben. Das Halbjahresergebnis betrug 37,5 Mio. Euro nach einem Verlust von 39,4 Mio. Euro vor einem Jahr. Diese Zahlen gab das börsenotierte Unternehmen Mittwoch früh bekannt.
"Wir erwarten heuer deutliche Ebitda-Steigerungen, sofern sich international nichts Wesentliches (zum Schlechteren, Anm.) verändert", sagt Vorstandsvorsitzender Heimo Scheuch. Die Verbesserungen seien mit Anstrengungen im Vertrieb und mit erfolgreichen Kostensenkungen erzielt worden. Eine genauere Vorschau auf 2011 will Scheuch auch heute noch keine geben.
Nach Preissenkungen von fünf Prozent im Jahr 2010 "liegen wir nach dem zweiten Quartal bei den Preisen wieder um ein Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Wir gehen davon aus, dass sich diese Tendenz in der zweiten Jahreshälfte fortsetzt."
Das operative Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, ohne Einmaleffekte) verbesserte sich nach sechs Monaten um 58 % auf 123,4 (78,3) Mio. Euro, das "operative Ergebnis" (Ebit) betrug 27,1 Mio. Euro nach einem Verlust von 16,7 Mio. Euro vor Jahresfrist. In allen Regionen bis auf Nordamerika legten die Umsätze im ersten Halbjahr 2011 zwischen 14 und 19 % zu.
Der Periodengewinn nach Steuern in Höhe von 37,5 Mio. Euro enthält eine Zuzahlung von rund 33 Mio. Euro, die Wienerberger aus einem Anteilstausch im Dachziegelbereich (Bramac/Tondach Gleinstetten) erhalten hatte.
Während die US-Töchter erneut Rückgänge meldeten, erwartet Wienerberger für große westeuropäische Märkte wie Deutschland, Frankreich und Belgien weiter leichte Steigerungen. Positiv sollen sich auch Polen, Tschechien und Russland entwickeln. Noch keinen Lichtblick gibt es für Südosteuropa, auch das Geschäft in den Niederlanden werde voraussichtlich schwach bleiben.
Im zweiten Quartal 2011 stieg der Umsatz um etwa acht Prozent auf 591 Mio. Euro, das operative Ebitda legte um etwa elf Prozent auf 111,6 Mio. Euro zu.