Gewinnzone im Visier

General Motors macht 4,3 Mrd. Dollar Verlust

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Der US-Autobauer General Motors hat erneut einen Milliardenverlust verbucht und steckt auch in Europa mit seiner Tochter Opel noch tief in den roten Zahlen. Nach dem Ende des Insolvenzverfahrens im Juli bis Jahresende belief sich das Minus im Konzern nach Angaben vom Mittwoch auf 4,3 Mrd. Dollar (3,22 Mrd. Euro).

GM wittert dennoch Morgenluft und will es in diesem Jahr in die Gewinnzone schaffen. In Deutschland soll auch der Staat helfen, die dringend notwendige Sanierung anzugehen: Die Tochter Opel rechnet bald mit grünem Licht für eine Bürgschaft über 1,3 Mrd. Euro.

Allein die Einigung mit der Gewerkschaft zu Pensionsansprüchen trug 2,6 Mrd. Dollar zu dem Konzernverlust bei, während 1,3 Mrd. auf das Konto von Devisenschwankungen gehen. Den Schuldenstand reduzierte GM bis Jahresende auf 15,8 Mrd. Dollar - ein Jahr zuvor stand der Konzern bei seinen Gläubigern noch mit fast 46 Mrd. Dollar in der Kreide. Damals befand sich der ehemals weltgrößte Autobauer aber noch vor seinem Insolvenzverfahren, aus dem GM Anfang Juli als neuer Konzern hervorging.

Im Juni Hilfen zurückzahlen

GM bekräftigte seine Ziele, es in diesem Jahr in die Gewinnzone zu schaffen und spätestens im Juni die Staatshilfen zurückzuzahlen. Den Zeitpunkt eines möglichen Börsengangs ließ GM jedoch weiter offen. Entscheidend hierfür sei die Lage an den Finanzmärkten, die Entwicklung der weltweiten Autobranche sowie der Geschäftserfolg von GM selbst.

Die hauptsächlich aus Opel bestehende Tochter GM Europe schrieb vor Zinsen und Steuern im vierten Quartal ein Minus von 814 Mio. Dollar nach einem Verlust von 1,9 Mrd. Dollar ein Jahr zuvor. GM-Finanzvorstand Chris Liddell machte für das schlechte Abschneiden in Europa den schwierigen Automarkt verantwortlich. Trotz Abwrackprämien in mehreren Ländern habe das Geschäft gelitten - vor allem in Zentral- und Osteuropa.

Ein Opel-Sprecher betonte jedoch, die Finanzlage des Rüsselsheimer Autobauers sei gesichert. GM will im Zuge der Sanierung von Opel 1,9 Mrd. Euro über Kredite und Eigenkapital in die Tochter stecken. Zudem hat Opel in Europa Staatshilfen über 1,8 Mrd. Euro beantragt. 1,3 Mrd. davon sollen aus Deutschland kommen. Opel ist zuversichtlich, von der Berliner Regierung hierzu bald eine Zusage zu bekommen. "Wir gehen nicht davon aus, dass wir keine Staatsbürgschaft bekommen", sagte Opel-Chef Nick Reilly nach einem Gespräch mit NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) in Düsseldorf.

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