"Solidarische Lösung"

Gipfel: Faymann begrüßt Ergebnis

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Kanzler rechnet mit 1 Billionen Euro für den Rettungsschirm EFSF.

Bundeskanzler Werner Faymann (S) hat das vom Euro-Gipfel in Brüssel beschlossene Gesamtpaket gegen die Schuldenkrise begrüßt. "Die Eurozone, die Europäische Union, hat gezeigt, dass sie, wenn sie vor einer großen Herausforderung steht, in der Lage ist, gemeinsam und solidarisch Lösungen zu finden. Das ist ein gutes Zeichen", sagte Faymann nach Abschluss der Beratungen Donnerstagfrüh in Brüssel. "Insgesamt ist es ein erfolgreicher Gipfel." Er sei in engem Einvernehmen mit dem Koalitionspartner gestanden.

"Haircut"
Der 50-prozentige "Haircut" für Griechenland sei eine Lösung auf freiwilliger Basis, erläuterte Faymann. Etwas anderes hätte wesentliche Folgen gehabt, sagte er. Zur Erhöhung des öffentlichen Beitrags am zweiten Griechenland-Rettungspaket von 109 Mrd. Euro auf nunmehr 130 Mrd. Euro bis 2014 betonte er, dass der Betrag des Internationalen Währungsfonds (IWF) noch nicht feststehe. Auch Beiträge aus Privatisierungserlösen in Griechenland in Höhe von 10 bis 15 Mio. Euro in den EFSF seien möglich. Insgesamt brauche Griechenland 200 Mrd. Euro.

Faymann sagte, der Gipfel habe "eine wesentliche Verstärkung" des Euro-Rettungsschirms EFSF beschlossen. Durch eine vier- bis fünffache Hebelwirkung könnte ein Volumen des derzeit 440 Mrd. Euro schweren Schirms von einer Bio. Euro erzielt werden. Zu Fragen nach einem möglichen Einstieg Chinas und anderer Schwellenländer, sagte der Kanzler, im Moment seien alle gerne gesehen, die Staatsanleihen europäischer Staaten kaufen würden. "Im Moment muss man Vertrauen zurückgewinnen." Er wünsche sich aber, dass Europa aus eigener Kraft das Vertrauen europäischer Anleger finde. Aus politischen Gründen könnten Investoren nicht bevorzugt oder abgelehnt werden.

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