"Klein- und Mittelunternehmen (KMU) sind kein Jobmotor mehr", analysiert der Gläubigerschutzverband Creditreform auf Basis einer Umfrage unter rund 1.700 KMU zu deren Personalsituation im ersten Halbjahr, passend zu den auch im Juni weiter gestiegenen Arbeitslosenzahlen. 22,6 Prozent der befragten KMU haben ihre Mitarbeiterzahl zuletzt reduziert. Nur 16,2 Prozent haben ihre Belegschaft erweitert.
Erstmals seit 2009 überwiegt in der Befragung die Zahl der Unternehmen, die einen Personalabbau angekündigt haben. Jedes siebente mittelständische Unternehmen (14,4 Prozent) plant laut den Gläubigerschützern einen Personalabbau. Zum Vergleich: Bei der vorjährigen Umfrage im Vergleichszeitraum waren es 11,9 Prozent gewesen. "Die Unternehmen sind mit sinkenden Umsätzen konfrontiert und auch für die kommenden Monate pessimistischer, daher sind sie auch in der Personalplanung vorsichtiger", sagt Creditreform-Sprecher Gerhard Weinhofer dahingehend zur APA.
Heuer bisher einen verstärkten Personalaufbau berichtete in der Befragung der Handel. Dort arbeiteten laut Umfrage 21,7 Prozent mehr Leute als im Herbst des vergangenen Jahres. Dagegen gaben 27,4 Prozent der Baufirmen an, verstärkt Personal abzubauen, wie auch 25,3 Prozent der Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes. Hier gibt es aber auch saisonale Gründe, so die Gläubigerschützer. Der Saldo bei der Befragung aus "aufgestockt" und "verkleinert" im Personalbestand beträgt minus 6,4 Punkte, er ist wie im Vorjahr negativ.