Liechtenstein liefert nun Akten von Karl-Heinz Grassers Treuhänder aus.
„Jetzt kriegen wir ihn“, jubelte ein Justiz-Insider gegenüber ÖSTERREICH. Immerhin hat das Oberlandesgericht in Liechtenstein gestern entschieden, Österreich endlich die Akten von Karl-Heinz Grassers Liechtensteiner Treuhänder zu liefern.
Für den Ex-FP-Finanzminister sind das tatsächlich verheerende Nachrichten: Seit April 2011 – damals wurden die Akten im Büro seines Treuhänders in Vaduz beschlagnahmt – hatte er die Auslieferung bekämpft.
Heimische Ermittler erhoffen sich über diese streng geheimen Stiftungsunterlagen den Durchbruch: Finden sich in diesen Unterlagen nun Belege, dass Gelder aus dem Buwog-Deal – 2004 verkaufte Grasser als Finanzminister 60.000 Bundeswohnungen – direkt nach Liechtenstein geflossen sind? Bekanntlich wird gegen Grasser wegen des Verdachts der Untreue in der Causa Buwog ermittelt. Wie ÖSTERREICH berichtete, versucht die Justiz ein verworrenes Stiftungskonstrukt und um Grasser zu entflechten. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.
Steueranklage im Jänner 2013 gegen KHG erwartet
Ob es im Fall Buwog zu einer Anklage gegen Grasser kommen werde, „werden wir sehen. Im Steuerverfahren wird aber Anklage erhoben werden“, behauptet der Justiz-Insider.
Gegen Grasser wird schließlich auch wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung – in Höhe von 2,6 Millionen Euro – ermittelt. Die Korruptionsstaatsanwaltschaft wollte ihren Bericht im Oktober abgeben, wartete aber auch auf Akten aus Vaduz. Nun soll es im Jänner 2013 zur Anklage gegen Grasser kommen ...