3 Mio. € aus Schweiz

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KHG-Konto in der Schweiz. Fiona einvernommen.

Im Zuge des Finanzverfahrens tauchte ein neues Grasser-Konto in der Schweiz auf. Drei Millionen Euro wurden via Karibik verschoben …

Nächstes Kapitel in der scheinbar endlosen Enthüllungs-Story rund um Finanzminister Karl-Heinz Grasser: Wie gestern bekannt wurde, ist nun ein neues Millionen-Konto aufgetaucht, das eine Verbindung zu Grasser haben soll. Diesmal in der Schweiz: Drei Millionen Euro sollen von diesem Konto bei der Alpha Rheintal Bank 2009 auf ein Privatkonto des Ex-Finanzministers in Wien geflossen sein, berichtet Format. Die Finanz ermittelt seit November 2010 gegen Grasser. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Ins Rollen brachte die Causa rund um das Schweizer Konto ausgerechnet Grassers Steuerberater Peter Haunold, der der Justiz Einblicke in die Finanzierung von Grassers Wiener Penthouse gewährte.

Mit den 3 Millionen soll Grasser ein Wohnbaudarlehen der Meinl-Bank für sein Penthouse abgedeckt haben.

An dem Deal beteiligt: Grassers Liechtenstein-Stiftungen und eine zypriotische Tochtergesellschaft mit eben diesem Schweizer Konto. Die neue Causa zeigt einmal mehr, dass der ehemalige Finanzminister ein sehr undurchsichtiges Firmengeflecht aufgezogen hat, das von Liechtenstein über die Schweiz bis auf die Karibik-Insel Antigua reicht.

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Millionen stammen aus Provisionsvertrag mit Meinl

Grassers Steuerberater soll Folgendes ausgesagt haben: "Was ich angeben kann, ist, dass die Valuecreation GmbH (Grassers österreichische Firma, Anm.) im Jahr 2007 von der Silverwater (Grassers Liechtensteiner Stiftung, Anm.) eine Mio. Euro, im Jahr 2008 1,5 Mio. Euro und im Jahr 2009 1,5 Mio. Euro Honorar erhalten hat."

Insgesamt also vier Millionen Euro, die aus einem Provisionsvertrag Grassers mit der Meinl Bank stammen – abgewickelt wurde der Vertrag über die Meinl Bank Antigua. Grasser kontert: "Es gibt nichts aufzudecken. Es gibt kein Geheimkonto – alles wurde offengelegt. Alle Verträge sind normal." Buwog-Staatsanwalt Gerald Denk will nun dennoch eine Öffnung der Grasser-Konten in Liechtenstein und der Schweiz.

Mittlerweile wurde auch Grassers Frau Fiona einvernommen – sie entschlug sich der Aussage. Für Grasser gilt die Unschuldsvermutung.
 

Hochegger: Brisante Polit-Deals

Neue Details zu Grassers Intimus Peter Hochegger: Er beriet zahlreiche Polit-Promis.
Nicht nur Karl-Heinz Grasser ließ sich von PR-Profi Peter Hochegger beraten, auch andere Politiker nutzten seine Dienste. So soll Ex-Innen­minister Ernst Strasser von Hochegger für Beratungsleistungen fürstlich entlohnt worden sein. Zwischen 2006 und 2008 kassierte Strasser 100.000 Euro für die "Problembeseitigung bei einem ausländischen Kunden."

SP-Connection
Von Hocheggers Beraterverträgen profitierten auch SP-Funktionäre wie Ex-Innenminister und Pensionistenchef Karl Blecha und Langzeit-Abgeord­neter Peter Schieder. Beide waren im Auftrag Hocheggers für Lobbying im Interesse Bulgariens tätig. Das Honorar soll bei ein paar tausend Euro gelegen haben.

Zumindest für Strasser hielt sich der Aufwand in Grenzen, der Beratervertrag verpflichtet ihn lediglich zur Teilnahme an vier halbtägigen Sitzungen pro Jahr.

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