Währungsspekulationen

Greenpeace verzockte Millionen Spendengelder

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3,8 Millionen verspekuliert - Heimische Gelder nicht betroffen.

 Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat bei Währungsspekulationen laut einem Medienbericht Spendeneinnahmen in Höhe von 3,8 Millionen Euro verloren. Einem mittlerweile entlassenen Mitarbeiter der Greenpeace-Zentrale in Amsterdam sei eine "ernsthafte Fehleinschätzung" unterlaufen, sagte der Sprecher von Greenpeace International, Mike Townsley, dem deutschen Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

Der Angestellte aus der Finanzabteilung hatte demnach bei Termingeschäften auf sinkende Eurokurse gesetzt. Derzeit werde noch untersucht, wie genau es zu diesem Millionenverlust kommen konnte, sagte Townsley. Als eine Ursache seien auch Organisationsfehler im internen Kontrollsystem entdeckt worden. Diese seien mittlerweile aber behoben. Derzeit schließe Greenpeace aus, dass sich der betreffende Finanzexperte persönlich bereichern wollte, hieß es in dem Bericht weiter.

Österreichische Spendengelder seien nicht betroffen, hieß es dazu am Sonntag auf der Homepage von Greenpeace Austria: "Es kann jedoch eindeutig ausgeschlossen werden, dass österreichische Spendengelder von dem Vorfall betroffen sind oder verwendet werden, um dieses Defizit aufzufangen."

"Wir bedauern diesen Vorfall sehr und möchten uns bei unseren UnterstützerInnen für entstandene Verunsicherungen ausdrücklich entschuldigen." Weiter heißt es auf der Website: "Greenpeace in Zentral- und Osteuropa ist ein in Österreich registrierter Verein mit Hauptsitz in Wien, ist somit den strengen österreichischen Kriterien der Gemeinnützigkeit verpflichtet und trägt das österreichische Spendengütesiegel. Der finanzielle Beitrag, den Greenpeace in Zentral- und Osteuropa der globalen Organisation zur Verfügung stellt, fließt deshalb ausschließlich in Kampagnenprojekte. Sollten Spendengelder aus Österreich nicht für die vorgesehenen Kampagnen ausgegeben werden können, würden diese zurück überwiesen."

Der von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG erstellte Jahresbericht 2013 von Greenpeace International werde demnächst veröffentlicht und wird das Defizit ausweisen.

Zum Vorfall ist auf der Homepage zu lesen: "Im Jahr 2013 hat sich Greenpeace International entgegen sonstiger Praxis gegen die Wechselkursschwankungen abgesichert, indem es Währungen zu festen Kursen kaufte. Dabei ist ein folgenschwerer Fehler passiert. Die Absicherungen stellten sich als nachteilig heraus und schufen im Jahr 2013 einen Verlust von etwa 3,8 Millionen Euro. Leider konnte auch das vorhandene Kontrollsystem in diesem Fall nicht rechtzeitig reagieren. Die Finanzabteilung von Greenpeace International hatte diese Absicherung der Wechselkurse ohne Rücksprache und Genehmigung der entsprechenden Gremien und der Geschäftsführung vorgenommen." Der Vorstand von Greenpeace International habe personelle Konsequenzen gezogen und eine unabhängige Prüfung eingeleitet.




 

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