Crash

Griechen-Krise lässt Dow Jones abstürzen

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Zeitweise war der Dow Jones unter der wichtigen 10.000 Punkte-Marke.

Panikverkäufe haben am Donnerstag die Leitindizes an der Wall Street innerhalb von Sekunden senkrecht einbrechen lassen. Der Dow Jones rutschte im Handelsverlauf kurzfristig unter die Marke von 10.000 Einheiten, bevor er sich rasch wieder erholen konnte. Der Kursrutsch war die größte Talfahrt seit 1987, hieß es.

Händler verwiesen wie schon in den vergangenen Tagen auf die zugespitzte Situation in Griechenland. Die Zustimmung zum Sparprogramm durch das griechische Parlament hat in den Abendstunden für erneut schwere Krawalle in Athen gesorgt. Ein Überschwappen der Schuldenkrise auf andere Mitglieder der Euro-Zone wird an den Finanzmärkten ebenso gefürchtet und sorgt für anhaltende Nervosität.

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Andere Stimmen zeigten gegenüber der Computertechnik erbost. "Jeder fragt sich, wie Computer in Nanosekunden eine derartige Abwärtsspirale in Gang treten können", kommentierte ein Marktbeobachter an der Wall Street. "Dies muss auf jeden Fall zum Gesprächsthema gemacht werden", so der Experte.

Anschuldigungen zurückgewiesen
Die New York Stock Exchange wies diese Anschuldigungen umgehend zurück. Dies seien keine Systemfehler, sondern "menschliche Fehler". Anleger kommentierten auf dem Wirtschaftsnachrichtensender CNBC, dass es keine rationale Erklärung für die plötzlichen Kursverluste gebe und ein Händlerfehler möglich sei. Ein großer Marktteilnehmer habe durch das Drücken eines falschen Knopfs die Spirale ausgelöst, hieß es auf CNBC.

Nach dem extremen Kursverfall an der Wall Street waren auf dem gesamten Parkett "Kaufen"-Rufe zu hören. Die Nervosität blieb auch nach der Korrektur hoch, aufgebrachte Marktteilnehmer sorgten für eine angespannte Stimmung.

Minus 9 Prozent
Der Dow Jones erreichte seinen Tiefststand bei 9.872,57 Einheiten, das bedeutet ein Minus von fast neun Prozent. Deutlich nach oben ging indessen mit dem Volatilitätsindex VIX, der zeitweise 60 % zunahm und über 40 Punkte kletterte. Die Nervosität blieb bis zuletzt erhalten, der VIX stieg bis Handelsende um 41,35 % auf 35,21 Einheiten.

Als Erklärungsversuch für die rasante Talfahrt nannten Experten das Investment von US-Banken in europäischen Geldinstituten, die wiederum in Griechenland angelegt haben. Diese Verkettung hätte auch die US-Bankenwerte belastet. Citigroup verloren 3,35 % auf 4,04 Dollar, Bank of America rutschten 7,13 % auf 16,28 Dollar ab und JP Morgan reduzierten sich um 4,27 % auf 40,81 Dollar.

Euro-Tief
Der Euro rutschte zeitweise unter die Marke von 1,26 Dollar und verzeichnete ein 14-Monatstief. Gegen 22.15 Uhr notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,2625 USD. Marktteilnehmer berichteten von einer massiven Kapitalflucht in den japanischen Yen. Sowohl die europäische Währung als auch der Dollar rutschten gegenüber dem Yen kräftig ab. Gegen 21.15 Uhr war ein Euro lediglich 113,48 Yen wert. So schwach war der Euro gegenüber dem Yen seit August 2002 nicht mehr.

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