Erst im August schlitterte die Drogeriemarktkettein die Insolvenz.
Der ehemalige dayli-Eigentümer Rudolf Haberleitner will trotz Insolvenz und Schließung nicht von der Drogeriemarktkette ablassen. Kürzlich hat Haberleitner in einem Brief die Vermieter der vormaligen dayli-Filialen ersucht, ihm eine Mietoption bis Ende März 2014 einzuräumen. Er habe die "erforderliche Finanzierung über private Investoren, die dem Konzept voll vertrauen, aufgestellt".
Laut dayli-Masseverwalter Rudolf Mitterlehner hat sich Haberleitner in den vergangenen Monaten "laufend interessiert" an den Resten der Drogeriemarktkette gezeigt. Die entsprechende Finanzierung habe er "bis jetzt nicht nachweisen können", sagte Mitterlehner. "Ob er Gelder aufstellen kann, weiß ich nicht." Er könne die finanzielle Situation von Haberleitner und seinen vermeintlichen Investoren nicht einschätzen.
Auf Anfrage wollte Haberleitner seine Pläne nicht näher konkretisieren, "da wir unseren Restart professionell vorbereiten". Im Brief an die Vermieter verspricht er einen Neustart in den nächsten Wochen. "Wir werden daher noch dieses Jahr beginnen, die Aktivitäten weiter zu führen, haben das Management dafür gesichert und planen, sämtliche Dayli-Standorte, unter Umsetzung eines nochmals verbesserten Konzepts, wieder zu eröffnen", heißt es in dem mit 21. November datierten Schreiben.
Der ehemalige Eigentümer macht für die Pleite erneut die Diskussion um die Sonntagsöffnung und die Boykottmaßnahmen der Gewerkschaft verantwortlich. Diese hätten "die Weiterentwicklung unserer Dayli-Nahversorgerkonzeptes schwer geschadet und zum Stillstand gebracht".
Haberleitner bittet in dem Schreiben "um rasche Übermittlung" der Mietoption, "damit das Mietverhältnis begründet und die Geschäftstätigkeit an Ihrem Standort mit Dayli fortgesetzt werden kann". "Dazu ersuchen wir Sie, uns eine Option bis zum 31.3.2014 einzuräumen, um auch Ihren Standort wieder zu den zuletzt bei Dayli TAP Vertriebs GmbH gültigen finanziellen Bedingungen zu beleben", heißt es in dem Schreiben. Er plane "alle Standorte in Österreich wieder zu eröffnen".
Im Juli 2012 hatte der bis dahin weitgehend unbekannte Investor Haberleitner alle Schlecker-Filialen in Österreich, Italien, Polen, Belgien und Luxemburg übernommen und wollte die Drogeriemarktkette als Nahversorger neu aufstellen. Nach knapp einem Jahr schlitterte das Unternehmen in die Insolvenz und einen Monat später, im August 2013, wurde die Schließung besiegelt.