Handel

Das fordern die Lebensmittelhändler jetzt von der Regierung

Teilen

Die Chefs der großen Supermarktketten Rewe, Spar, Hofer und Lidl und der Handelsverband präsentieren in einem offenen Brief fünf Maßnahmen zur Sicherstellung der Lebensmittelversorgung. Punkt 1: Wegfall der Maskenpflicht - denn die führe zu Kündigungen.

Der Handel selbst sieht sich mit einer Kostenexplosion konfrontiert. So sind die Großhandelspreise bereits im März um 25,6 % gestiegen, das gilt als Frühindikator für die weitere Entwicklung bei den Verbraucherpreisen. Denn solche Kostentreiber können vom Handel nicht dauerhaft "nur" zu einem Drittel an die Konsumenten weitergegeben werden - derzeit sind die Lebensmittelpreise für die Endkunden im Handel im Schnitt um 5,8 % höher als vor einem Jahr. 

Die fünf Forderungen der Handelsriesen

1. Sofortige Aufhebung der Maskenpflicht für alle Beschäftigten: Diese sei in Zeiten fallender Corona-Fallzahlen und steigender Temperaturen in den Supermärkten nicht mehr akzeptabel, schreiben die Händler: "Diese Diskriminierung führt mittlerweile zu einer Gefährdung der Versorgungssicherheit in den Filialen, da immer mehr Mitarbeiter kündigen". Mehr als 22.000 Menschen haben die Handelsverbands-Petition "Held:innen der Krise entlasten" bereits unterzeichnet. 

2. Rascher Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen: Gerade in ländlichen Regionen sei das Angebot an Kinderbetreuungsstätten viel zu dünn und die Öffnungszeiten zu eingeschränkt, um Handelsmitarbeitende mit Betreuungspflichten zu entlasten. "Wir fordern daher eine flächendeckende, garantierte Kinderbetreuung von Montag bis Samstag in ganz Österreich", heißt es in dem Brief. 

3. Lohn- & Einkommensteuerstufen anheben, um Geringverdiener zu entlasten: Der Handelsverband empfiehlt der Bundesregierung, strukturelle Maßnahmen zu setzen, um die Kaufkraft der Bevölkerung abzusichern: "Sinnvoll wäre insbesondere eine Anhebung der unteren beiden Lohn- und Einkommensteuerstufen (z.B. von 11.000 € auf 16.000 € sowie von 18.000 € auf 22.000 €), damit einkommensschwächere Menschen gezielt entlastet werden."

4. Staatliche Mehreinnahmen bei Energiekosten weitergeben: Die Händler pochen darauf, dass beim Hauptpreistreiber - der Energie - angesetzt wird. Hier verzeichnet der Staat aktuell massive Mehreinnahmen, die der Bevölkerung und den Betrieben durch eine temporäre Reduzierung der Abgaben und Steuern (z.B. Mehrwertsteuer-Senkung auf Energie) zurückgegeben werden sollten.

5. Jobs: Tausende Betriebe suchen derzeit händeringend Mitarbeiter, es gibt einen Rekord an offenen Stellen. Die Händler fordern insbesondere eine deutliche Senkung der Lohnnebenkosten, damit die Leistbarkeit der Einstellung von Beschäftigten und damit die Krisenfestigkeit der Unternehmen verbessert wird.

     

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.