Inflation

Die ganze Wahrheit über Supermarkt-Preise

Kanzler kritisiert den »Österreich-Aufschlag«. Rewe-Boss erklärt, wie Preise entstehen 

Teuerung. Österreich hat im EU-Vergleich eine sehr hohe Inflation, sie lag im Juli laut Statistik Austria bei 3,6 %. Laut EU-Messung liegt die Teuerung in Österreich sogar bei 3,7 %. Lebensmittel haben sich sogar um 5,2 % verteuert.

Kanzler Christian Stocker (ÖVP) sagte im oe24.TV-Sommergespräch, dass er die Teuerung auf 2 % drücken will und Maßnahmen sucht. Eine Mehrwertsteuer-Senkung könne sich Österreich aber nicht leisten. Gibt es also bald Preiseingriffe und einen Lebensmittelpreisdeckel, wie ihn SPÖ-Finanzminister Markus Marterbauer zuletzt forderte?

So kommen die Preise im Handel zustande

Supermarkt. REWE-Boss Marcel Haraszti (Billa, Penny, Bipa) widerspricht auf oe24.TV den Aussagen der Regierungspolitiker. Die Preise im Supermarkt würden die Handelsriesen (Spar und REWE setzten 2024 jeweils mehr als 10 Milliarden Euro um) nicht überaus reich machen. Vielmehr werde das Geld wieder in Österreich investiert. Und wie sich die Preise wirklich zusammensetzen, sehe ganz anders aus, als viele annehmen. Denn den Märkten bliebe nur 1 Prozent des Umsatzes als Gewinn.

So kommt der Produktpreis im Supermarkt zustande.

So kommt der Produktpreis im Supermarkt zustande.

© oe24.TV

Auf oe24.TV zeigt er eine Grafik, die erklärt, was die Preise im Supermarkt wirklich teurer macht:

  • Zwei Drittel vom Regalpreis (genau 64,2 %) hängen von den Einkaufspreisen ab. Die werden von den Lieferanten bestimmt.
  • 13,4 % kommen von Supermarkt-Personalkosten.
  • 10% machen Logistik- und Energiekosten aus.
  • 9,1% schlägt die Mehrwertsteuer zu Buche.
  • Die durchschnittliche Marge, also der Gewinn, liegt bei 1 %.

Gemeinsam gegen 
Österreich-Aufschlag

Einig sind sich der Kanzler und der Supermarkt-Boss im Kampf gegen den Österreich-Aufschlag in der EU. Internationale Händler verlangen von österreichischen Einkäufern mehr Geld als von deutschen Händlern. Deshalb sind viele Markenprodukte hierzulande teurer. „Ich bin nicht mehr bereit, diesen Aufschlag zu akzeptieren. Das ist in einem Binnenmarkt nicht hinzunehmen“, sagt Stocker.

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