Wegen hoher Energiepreise und Lieferproblemen bei Rohstoffen drohen einige Produkte knapp zu werden. Auch Toilettenpapier! Erste Papierfabriken sperren schon zu.
Seit der Coronakrise hat Toilettenpapier deutlich an Prestige gewonnen, es war DAS Hamster-Produkt der österreichischen Konsumenten zu Beginn der Pandemie.
Dann haben wir uns beruhigt: Klo-Rollen waren in den Geschäften immer ausreichend lagernd - die Panik, leer auszugehen ist gewichen.
Aber jetzt flammt diese Sorge wieder auf. Tatsächlich könnte die Klopapier-Versorgung nicht ganz reibungslos bleiben - denn auch dieser Industrie machen die hohen Energiepreise sowie teure und oft nicht ausreichend lieferbare Rohstoffe zu schaffen, Stichwort Zellulose.
Papierindustrie am Anschlag
Die Papierindustrie insgesamt ist am Anschlag, das betrifft auch das Häuslpapier. Beispiel Italien. Dort hat der größte Papierkonzern des Landes Pro-Gest die Produktion in sechs Fabriken vorerst eingestellt - wegen des "rasanten Anstiegs der Erdgaspreise" sowie extrem hohen Rohstoff- und Transportkosten.
Energiekosten übersteigen Verkaufspreis
Die Produktion sei nur noch ein Verlustgeschäft, berichtet Francesco Zago, der Vorstandsvorsitzende des familieneigenen Unternehmens, gegenüber der deutschen F.A.Z. und rechnet vor: Für Papier, das zu einem Preis von rund 680 Euro je Tonne verkauft wird, fielen heute allein Energiekosten von rund 750 Euro an. Der Krieg in der Ukraine habe dazu geführt, dass sich der Erdgaspreis innerhalb einer Woche verdreifacht habe.
Aufruf: "Keine Hamsterkäufe!"
Der deutsche Außenhandelsverband BGA hat das Thema auch schon am Radar, wie die Bild berichtet. Panik sei aber nicht angebracht: Knappheit führe nicht automatisch zu leeren Supermarktregalen. „Das Schlimmste, was uns passieren kann, ist eine künstliche Verknappung durch Hamsterkäufe“, wird BGA-Präsident Dirk Jandura zitiert.