Dabei sollte die am 1. Juli erfolgte Umstellung keine höheren Gesamtkosten bringen.
In einigen Bundesländern haben die Stromanbieter per 1. Juli die Preise gesenkt - die Gesamtbelastung in der Stromrechnung für einen durchschnittlichen Haushaltskunden ist dennoch gestiegen. Dabei sollte die am 1. Juli erfolgte Umstellung des Ökostromzuschlags von einem intransparenten Teil der Energiekosten auf einen gesondert ausgewiesenen Extraposten bei den Netzgebühren keine höheren Gesamtkosten bringen, wie das Wirtschaftsministerium in einer Aussendung am Sonntag erinnert. Allerdings sei nur die Summe der Belastungen aller Kunden zusammen gleichgeblieben, je nach Kundengruppe komme es aber zu unterschiedlichen Effekten, hieß es dazu auf Anfrage der APA aus der E-Control.
Jedenfalls haben Energie AG, Linz Strom, Salzburg AG, Vorarlberger Kraftwerke AG (VKW), Bewag und TIWAG den Strompreis per 1. Juli gesenkt, bei allen Anbietern ist die Gesamtbelastung für einen durchschnittlichen Haushalt mit 3.500 kWh/Jahr zugleich gestiegen, geht aus dem am Sonntag vom Wirtschaftsministerium veröffentlichten und von E-Control berechneten Strompreismonitor hervor. Aus den anderen Bundesländern sei der E-Control keine Preisänderung per 1. Juli bekannt.
Das am 1. Juli in Kraft getretene neue Ökostromgesetz sieht vor, dass Förderungen für erneuerbare Energieträger, die bisher im Energiepreis versteckt waren, entfallen. Statt dessen kommt ein Ökostromförderbeitrag als prozentueller Durchschnittsaufschlag auf die Netzgebühren, der gesondert ausgewiesen wird. Gleichzeitig wird wie bisher über das Netz auch noch die Ökostrompauschale (vormals "Zählpunktpauschale") eingehoben. In Summe sollte der Energiepreis sinken, die Kosten für das Netz hingegen steigen, die Gesamtkosten sollten aber gleichbleiben.
Der Energiepreismonitor erhebt auch regelmäßig die Preisdifferenz zwischen Standardanbieter und Billigstbieter. Demnach kann sich ein durchschnittlicher Haushalt in Linz jährlich 280 Euro ersparen, wenn er sowohl bei Strom als auch bei Gas vom Standardanbieter zum Billigstbieter wechselt. Dabei beträgt die Ersparnis bei Gas (15.000 kWh) 200 Euro und bei Strom (3.500 kWh) 80 Euro.
Für Strom geben Haushalte jährlich zwischen 609 Euro in Tirol und 737 Euro in Kärnten aus. In Vorarlberg ist der Standardanbieter zugleich Billigstbieter, in Graz ist der Standardanbieter um 96 Euro teurer als der Billigstbieter. Der Erdgasverbrauch kostet die Haushalte hingegen pro Jahr im Schnitt zwischen 965 Euro in Vorarlberg und 1.207 Euro in Linz. In Summe für Strom und Gas zusammen ist der Standardanbieter in Tirol nur um 23 Euro teurer als der Billigstbieter, während es in Linz 280 Euro Unterschied sind. Bei Gas hat es per 1. Juli keine Preisveränderungen gegeben.