Laut Wifo

Heimische Wirtschaft wächst nur langsam

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Arbeitslosigkeit und Inflation bleiben hoch, das Defizit sinkt.

Nach der Wachstumsdelle im Jahr 2012 wird sich die österreichische Wirtschaft auch mittelfristig nur wenig dynamisch entwickeln. Nach einer neuen Prognose des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auch in den bevorstehenden vier Jahren real nie über 2 Prozent hinauskommen, meist sollen es um die 1,8 oder 1,9 Prozent sein. Das höchste BIP-Plus im Zeitraum 2012/17 erwartet das Wifo für 2015 mit exakt 2,0 Prozent real. 2012 war das Wachstum mit 0,6 Prozent sehr schwach gewesen, heuer sollen es 1,0 Prozent sein.

1,7 Prozent
Im Schnitt der Jahre 2012 bis 2017 wird die heimische Wirtschaft laut Wifo real um 1,7 Prozent wachsen. Damit bleibt das erwartete Konjunkturmuster unverändert gegenüber der letzten mittelfristigen Prognose des Wifo aus dem Vorjahr. Am Szenario eines mäßigen Aufschwungs 2013 und 2014, dem ein wenig ausgeprägter Wachstumshöhepunkt 2015 folgen soll, werde auch in der vorliegenden Prognose festgehalten, erklärte das Institut am Freitag.

Die Arbeitslosigkeit wird über den gesamten Mittelfrist-Prognosehorizont durchgehend höher als im Jahr 2012 sein und durchgehend hoch bleiben, heißt es, obwohl das Arbeitskräfteangebot und die Beschäftigung insgesamt wachsen sollen. Die höchsten Arbeitslosenraten (nach heimischer Berechnung) dürfte es mit jeweils 7,4 Prozent von 2013 bis 2016 geben, erst für 2017 rechnet das Wifo mit einem leichten Rückgang auf 7,2 Prozent.

Auch die Inflation bleibt hoch, erwartet das Wifo, und wird nicht so bald als Jahresdurchschnittswert unter die 2-Prozent-Marke sinken. Nach 2,4 Prozent im Vorjahr und heuer voraussichtlich 2,1 Prozent dürfte es dem Institut zufolge nur 2014 und 2016 leichte Entspannungen mit jeweils 2,0 Prozent Teuerung geben, 2015 könnten die Verbraucherpreise aber sogar um 2,3 Prozent anziehen. Erst für 2017 wird mit 1,9 Prozent ein Wert unter der 2-Prozent-Marke gesehen, bei der die Europäische Zentralbank (EZB) von Preisstabilität ausgeht.

Defizit sinkt
Für das heimische Defizit des Gesamtstaates (Finanzierungssaldo laut Maastricht-Definition) geht das Wifo von einem sukzessiven Rückgang aus. Nach einem Minus von 3,1 Prozent des BIP im Vorjahr und -2,6 Prozent heuer soll das Defizit bis 2017 schrittweise bis auf -0,4 Prozent zurückgehen.

Auch die privaten Haushalte dürften wieder mehr sparen - mit dem "Entsparen", wie es vor allem 2012/13 zu sehen ist, dürfte es also vorbei sein. Die Sparquote soll nämlich bis 2015 wieder von 7 1/2 auf 8 Prozent steigen und dann 2017 bereits wieder über 8 1/2 Prozent liegen.

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