Heuer fehlen knapp 7.000 Lehrstellen

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Angehende Lehrlinge sind auch heuer wieder mit zu wenig Ausbildungsplätzen konfrontiert. Österreichweit fehlen momentan exakt 6.905 Lehrstellen, geht aus den Juli-Zahlen des Arbeitsmarktservice hervor. 10.336 Lehrstellensuchenden stehen 3.431 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Das Bild sei aber verzerrt, sagte AMS-Chef Johannes Kopf am Dienstag zur APA.

Im September kämen rund 6.300 Lehrstellen hinzu. Trotz dieser Tatsache konnte Kopf dennoch nicht ausschließen, dass im Herbst Jugendliche ohne Lehrstelle dastehen werden. Für die Betroffenen gebe es aber Auffangnetze, betonte der AMS-Chef. Zum einen gebe es die überbetriebliche Ausbildung, wo die Lehre auf Kosten des AMS beispielsweise in einer ÖBB-Werkstatt absolviert werden kann. Zum anderen bestehe die Möglichkeit, zeitlich befristet (10 bis 12 Monate) seine Defizite in AMS-Schulungen auszumerzen und dann eine Lehrstelle zu suchen, sagte Kopf. Gelinge dies nicht, dann bleibe der Jugendliche ein weiteres Jahr beim AMS.

Die Tendenzen bei Mangel und Überschuss an Lehrstellen seien jedes Jahr ähnlich, sagte Kopf. So gebe es auch heuer wieder einen Lehrstellenüberschuss im Tourismusbereich. Es bedarf daher in diesem Bereich Arbeitskräfte "von außen". In Westösterreich gebe es aktuell 2.000 Lehrlinge aus Ostdeutschland, erklärte Kopf. Auf die Frage, ob die österreichischen Lehrlinge unflexibel seien, antwortet der AMS-Chef: "Traditionell gehen Lehrlinge aus Wien nicht nach Westösterreich." Wer aber flexibler sei, "findest sicher leichter etwas", so Kopf.

"Jeder Jugendliche, der eine Lehrstelle will, wird im Herbst eine bekommen", versprach unterdessen Sozialminister Hundstorfer. Wer auch im Herbst keine Ausbildungsstelle gefunden hat, dem wird das AMS eine "überbetriebliche Ausbildung anbieten", so der Minister. Die Kapazitäten dafür werden " jedenfalls kräftig ausgebaut" und das Kontingent um rund 2.000 Stellen auf 12.300 angehoben.

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