Hypo Alpe Adria-Chef Kranebitter tritt zurück

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Einen Monat nach dem Rücktritt des Aufsichtsratsvorsitzenden Johannes Ditz hat am Dienstag nun auch der Vorstandschef der staatlichen Krisenbank Hypo Alpe Adria seinen Rücktritt bekannt gegeben. Gottwald Kranebitter war seit April 2010 im Amt und erst heuer im März auf drei Jahre verlängert worden.

Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) sagte nach dem Ministerrat, dass Hypo-Alpe-Adria-Chef Gottwald Kranebitter mit 15. August ausscheiden wird. Die Ministerin begrüßte es, dass die Halbjahresbilanz der verstaatlichten Bank noch mit Kranebitter abgewickelt wird. SPÖ-Finanzstaatssekretär Andreas Schieder nannte den Rücktritt von Kranebitter als "nicht hilfreich".

Bei der Hypo gehe es jetzt darum, den ohnehin schon angeschlagenen, mehr als lecken Tanker in ruhigeres Fahrwasser zu bringen. Schon für das erste Halbjahr braucht die Bank weitere Staatshilfe zur Rekapitalisierung, wie viel es am Ende des Jahres sein wird, steht laut Schieder noch nicht fest. Es stünden jedenfalls 700 Mio. Euro an Kapitalhilfe und 200 Mio. Euro an Garantien im aktuellen Budget bereit. Informierte Kreise gehen wie berichtet von 2 Mrd. Euro und mehr für die Hypo heuer aus.

Schieder favorisiert weiter eine Bad Bank für die Hypo. Einen Bescheid aus Brüssel zum neuen Restrukturierungsplan erwartet er im Spätsommer. Geht es schnell, könnte noch bei der letzten Kommissionssitzung vor der Sommerpause über die Hypo entschieden werden.

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