IBM erwägt einem Medienbericht zufolge den Verkauf seiner Halbleiterproduktion. Der US-Technologie-Riese habe die Investmentbank Goldman Sachs mit der Suche nach möglichen Käufern beauftragt, berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen am Freitag. Es sei aber auch nicht ausgeschlossen, dass der Konzern gemeinsam mit einem Partner das Geschäft fortführe.
Mit dem Verkauf der Chipproduktion würde sich IBM von einem wesentlichen und traditionsreichen Teil des Unternehmens trennen. "Das wäre wahrscheinlich ihre größte strategische Neuausrichtung seit 20 Jahren" sagte Patrick Moorhead, Analyst bei Moor Insights and Strategy der Zeitung. IBM unterhält mehrere Fabriken für die Produktion von Computerchips. Die Chipproduktion gilt als sehr kapitalintensiv und schwankungsanfällig.
Der Ausstieg aus dem Halbleitergeschäft wäre für IBM ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einem Software- und Dienstleistungskonzern. Das Hardware-Segment, zu dem auch das jüngst für 2,3 Mrd. Dollar (1,7 Mrd. Euro) an den chinesischen PC-Giganten Lenovo verkaufte x86-Server-Geschäft gehörte, bereitet den Amerikanern seit Jahren Probleme. Während der Konzernumsatz im Schlussquartal 2013 um 5 Prozent auf 27,7 Mrd. Dollar zurückging, brachen die Erlöse in der Hardware-Sparte sogar um rund ein Viertel auf 4,3 Mrd. Dollar ein. Der Verkauf von Chips steht in diesem Bereich lediglich für rund ein Zehntel des Umsatzes.