Im Übernahmekampf um den PC-Hersteller Dell greift Großaktionär Carl Icahn zu juristischen Mitteln. Der Milliardär reichte am Donnerstag eine Klage bei Gericht ein, mit der er den geplanten Kauf des US-Konzerns durch den Gründer Michael Dell torpedieren will. Der Gerichtshof von Delaware soll nach dem Willen Icahns unter anderem Änderungen verbieten, die Dell im Vorfeld der Aktionärsabstimmung am 2. August vorgeschlagen hatte. Ein Dell-Sprecher wollte die Klage nicht kommentieren.
Am Freitag findet die außerordentliche Hauptversammlung des PC-Herstellers statt. Die Aktionäre sollen dabei über die rund 24 Milliarden Dollar schwere Kaufofferte von Michael Dell entscheiden.
Ein Sondergremium des Konzerns hatte es bereits am Mittwoch abgelehnt, wie von Dell beantragt die Abstimmungsregeln für Aktionäre zu ändern. Damit könnte er für sein Vorhaben nicht genügend Stimmen bekommen. Insider hatten berichtet, sollten die Regeln nicht geändert werden, halte Dell seinen Plan für gescheitert. Der Firmengründer will zusammen mit der Beteiligungsgesellschaft Silver Lake die Macht im Konzern übernehmen. Die Gruppe kritisiert, dass Enthaltungen vieler Aktionäre als Gegenstimmen gewertet werden. Dell und Silver Lake bieten Aktionären zurzeit 13,75 Dollar je Aktie an. Dell will sein vor rund drei Jahrzehnten gegründetes Unternehmen von der Börse nehmen und in Ruhe sanieren. Dagegen hat sich aber Widerstand formiert, allen voran von Icahn, der selbst Übernahmepläne hat.