Trend zu Billig-Jobs

Immer mehr Teilzeitarbeiter in Österreich!

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Österreichs Arbeitsmarkt hat auch im 3. Quartal 2009 unter der Wirtschaftskrise gelitten. Durch eine weitere Verlagerung von Voll- zu Teilzeitarbeit sei der Rückgang der Beschäftigung stärker als auf den ersten Blick erkennbar, so die Statistik Austria. Die Anzahl der Beschäftigten sank laut Mikrozensus-Erhebung im Jahresvergleich um 19.000 auf 4,119 Mio. Erwerbstätige.

Die nach internationalen Definitionen ermittelte Arbeitslosenquote stieg im Vergleich mit dem 3. Quartal 2008 von 3,7 auf 5,1 %. Damit waren laut Statistik Austria 221.800 Personen arbeitslos. Vor allem Männer, Jugendliche, Personen mit höchstens Pflichtschulabschluss bzw. ausländischer Staatsangehörigkeit sowie erstmals Arbeitsuchende seien überdurchschnittlich stark von Arbeitslosigkeit betroffen.

70.400 Vollzeitjobs weg, 51.400 Teilzeitjobs dazu

Der langfristige Trend zu mehr Teilzeitarbeit bleibt aufrecht: Einem Minus von 70.400 Vollzeiterwerbstätigen im Vorjahresvergleich stand ein weiterer Zuwachs an Teilzeitbeschäftigten um 51.400 gegenüber.

Die Beschäftigungszahlen fielen in den einzelnen Wirtschaftsbereichen unterschiedlich aus: Einen deutlichen Anstieg der Beschäftigtenzahl verzeichnete im Vorjahresvergleich der Dienstleistungssektor mit +61.800. Der Anstieg konnte aber nicht den massiven Stellenabbau in Industrie und Gewerbe (-74.300) sowie den Rückgang in der Landwirtschaft (-6.600) wettmachen. Beschäftigungsrückgänge wurden auch im produzierenden Gewerbe, am Bau sowie im Handel verzeichnet. Zuwächse gab es im Gesundheits- und Sozialwesen.

Männer und Jugendliche sind von der Krise stärker betroffen

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit fiel bei den Frauen nicht so drastisch dramatisch aus wie bei den Männern: Mit 119.600 arbeitslosen Männern und einer Arbeitslosenquote von 5,1 % erhöhten sich Anzahl und Quote im Vergleich zum Vorjahresquartal um 40.600 bzw. 1,7 Prozentpunkte. Die Anzahl der arbeitslosen Frauen betrug 102.200, die Arbeitslosenquote stieg um einen Prozentpunkt auf 5,1 % und war damit gleich wie bei den Männern.

Vom Anwachsen der Arbeitslosenzahl waren alle Altersgruppen betroffen, am deutlichsten fiel sie aber bei den Jugendlichen aus. Die Gruppe der 15- bis 24-Jährigen verzeichnete einen Anstieg der Arbeitslosenzahl um 20.100 auf 71.600 und eine Erhöhung der Arbeitslosenquote um 3,2 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr auf nunmehr 11,3 %.

Hohe Arbeitslosenquote in Wien

Regional gesehen war die Arbeitslosenquote im 3. Quartal 2009 in Wien mit 8,2 % am höchsten. Danach folgten Vorarlberg (5,4 %), die Steiermark (5 %), das Burgenland (4,9 %), Niederösterreich (4,8 %), Oberösterreich (4 %) und Kärnten (3,9 %). Traditionell niedrige Arbeitslosenquoten ergaben sich in Tirol (3,3 %) und Salzburg (2,9 %).

Die wirtschaftliche Verschlechterung zeigte sich auch in einer Abnahme der geleisteten Arbeitsstunden, so die Statistik Austria. Im Vorjahresvergleich ging das Ausmaß an tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden in der Haupttätigkeit um 46 Mio. auf 1,7 Mrd. Stunden. Der Rückgang im Vorjahresvergleich fiel in diesem Quartal jedoch schwächer aus als im zweiten Quartal.

Im 3. Quartal 2009 leisteten 700.000 unselbstständig Erwerbstätige 78 Mio. Überstunden. Die pro Quartal geleisteten Überstunden sanken gegenüber dem Vorjahr um 7 Mio. Stunden.

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