Die chinesische Industrie kommt nicht in die Gänge: Ihre Geschäfte schrumpften im Februar bereits den zweiten Monat in Folge. Der Einkaufsmanager-Index des Markit-Instituts und der Großbank HSBC fiel um 1,2 auf 48,3 Punkte. Das ist der tiefste Stand seit sieben Monaten, wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Umfrage unter vorwiegend kleineren und privaten Unternehmen hervorging.
Erst ab 50 Zähler signalisiert das viel beachtete Barometer ein Wachstum."Das sieht durch die Bank nach Schwäche aus", sagte der Ökonom Stephen Green von Bank Standard Chartered. Die Unternehmen bauten bereits den vierten Monat in Folge Stellen ab - und das so stark wie seit vier Jahren nicht mehr. Die Aufträge schrumpften erstmals seit sieben Monaten. "Es spricht derzeit nicht viel für eine rasche Wachstumsbeschleunigung", stellten Experten von der Bank of America-Merrill Lynch in einer Analyse fest.
An den asiatischen Börsen sorgten die Zahlen für einen Dämpfer. Der MSCI-Index für die Fernost-Börsen ohne Japan gab ein Prozent nach. In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 2,15 Prozent tiefer bei 14.449,18 Zählern.
Einige Experten rechnen angesichts der für chinesische Verhältnisse schwachen Konjunktur mit einem Eingreifen der Zentralbank. Sie könnte den Geschäftsbanken erlauben, weniger Geld bei ihr zu hinterlegen, erwartet Nomura-Analyst Zhiwei Zhang. Die damit frei werdenden Mittel könnten in Form von Krediten an Unternehmen weitergereicht werden.