Dämpfer für die Konjunkturerholung in der Eurozone: Im Juni ist die Industrieproduktion im Währungsraum überraschend weiter gesunken. Die Fertigung sei im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozent zurückgefallen, teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch mit. Volkswirte hatten einen Anstieg um 0,4 Prozent erwartet. Im Mai war die Industrieproduktion bereits um 1,1 Prozent gesunken.
Im Euroraum ist der Rückgang laut Eurostat auf Rückgänge bei der Produktion von Verbrauchsgütern um 1,9 Prozent und von Energie um 0,7 Prozent zurückzuführen. Dagegen sei die Produktion von Investitionsgütern stabil geblieben, während die Herstellung von Vorleistungsgütern um 0,4 Prozent und von Gebrauchsgütern um 2,3 Prozent stieg.
Die höchsten Rückgänge der Industrieproduktion im Monatsvergleich verzeichneten Irland (-16,5 Prozent), die Niederlande (-3,0 Prozent) und Portugal (-1,2 Prozent). Zu den Staaten mit den stärksten Zuwächsen bei der Industrieproduktion zählte das Euro-Sorgenkind Frankreich mit einem Plus von 1,4 Prozent. Die zweitgrößte Euro-Wirtschaft hinkt seit geraumer Zeit der Entwicklung in einigen Staaten der Peripherie und in Deutschland hinterher. Österreich-Daten waren für Eurostat nicht verfügbar.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat trat die Produktion laut Eurostat auf der Stelle. In dieser Abgrenzung war für Juni ein Zuwachs um 0,2 Prozent erwartet worden. Im Mai hatten die Industriebetriebe der Eurozone ihre Produktion um 0,6 Prozent zum Vorjahr gesteigert.