Lokalaugenschein in Betrieben

"Ohne die Hilfen würden wir es schwer schaffen"

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Finanzminister Gernot Blümel informierte sich vor Ort über Situation der Betriebe.

Seit einem Jahr steht die heimische Wirtschaft im Zeichen der Pandemie. Der Staat nimmt viele Milliarden in die Hand, um die Betriebe durch die Krise zu bringen. Finanzminister Gernot Blümel machte sich jetzt vor Ort in zwei Wiener Betrieben ein Bild, wie die Hilfen ankommen.

"Da können wir froh sein" 

"Während wir geschlossen hatten, war es sehr schwer, auch jetzt fehlt Kundenfrequenz, vor allem unsere Stammkunden aus dem Ausland können nicht kommen", sagt Hanni Vanicek, Eigentümerin des traditionsreichen Wiener Wäscheausstatters "Zur Schwäbischen Jungfrau" am Graben. Aber die 82-jährige Geschäftsfrau will "nicht jammern": "Wir haben derzeit so viele Bettwäsche-Aufträge österreichischer Kunden wie lange nicht." Klar ist: Ohne Kurzarbeit und Fixkostenzuschuss wäre es für die "Schwäbische Jungfrau" schwer zu schaffen, betont Vanicek. Und sie ist froh, dass der Ausfallbonus für März jetzt verdoppelt wurde. Sohn und Geschäftsführer Theodor Vanicek berichtet: "Ich kenne in München viele Unternehmer, die bis heute keine Förderung bekommen haben - da können wir froh sein."

Restaurant-Besitzer

Ähnliches kennt Gastronom Luigi Barbaro (Restaurant Regina Margherita) von Kollegen in Italien: "Die Situation dort ist katastrophal, es gibt keine Hilfen." In ihrem Familienbetrieb mit 60 Angestellten (derzeit auf Kurzarbeit) sei es 2020 dank der Hilfen "einigermaßen gelaufen". Und das Takeaway-Angebot sei zwar nur "ein Tropfen auf den heißen Stein", sagt Evelyn Barbaro. "Aber es ist gut, etwas zu machen." Dass es jetzt einen Kurzarbeitsbonus für seit November geschlossene Betriebe gebe sowie eine Trinkgeldpauschale helfe - "denn für viele Mitarbeiter wird es finanziell eng". 

Autorin: Angela Sellner
 

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