Das geplante neue BMW-Werk im ungarischen Debrecen soll ausschließlich mit Ökostrom betrieben werden. Der Großteil der für die Produktion benötigten Energie wird direkt auf dem Fabriksgelände erzeugt
Das "Werk in Ungarn soll vollständig auf fossile Energieträger verzichten", sagte Vorstandschef Oliver Zipse am Mittwoch auf der BMW-Hauptversammlung in München. Es sei damit das weltweit erste Automobilwerk, das ohne fossile Energien betrieben werde.
Am 1. Juni werde der Grundstein für das Werk in Ungarn gelegt, 26 Monate später sollen dort die ersten Vorserien-Autos der vollelektrischen Neuen Klasse vom Band laufen. Der Großteil des für die Produktion benötigten Stroms werde direkt auf dem Werksgelände erzeugt, "für den Rest nutzen wir zu 100 Prozent regenerative Energiequellen", so Zipse.
Nicht wegen aktueller Versorgungslage
Der Verzicht auf Gas im Werk Debrecen gehe zurück auf das Ziel, den CO2-Ausstoß in der Fertigung zu reduzieren, und sei unabhängig von der aktuellen Versorgungslage, sagte eine Unternehmenssprecherin. Das sei aber auch wirtschaftlich sinnvoll: "Das Konzept sorgt für Preisstabilität und Versorgungssicherheit."
Bisher braucht BMW Gas in den Autofabriken vor allem für den Betrieb von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen und für die Öfen in der Lackiererei. Im vergangenen Jahr hat der Konzern weltweit 3,5 Mio. Megawattstunden Erdgas verbraucht, von insgesamt 6,5 Mio. Megawattstunden Energie insgesamt. Der größte Teil des CO2-Ausstoßes von 766.153 Tonnen stammte demnach aus der Verbrennung von Erdgas in den Kraft-Wärme-Anlagen und Lackierereien