Trotz der aktuellen Spannungen zwischen Moskau und dem Westen haben die beiden Energiekonzerne Eni aus Italien und Total aus Frankreich neue Verträge mit russischen Energieriesen geschlossen. Eni handelte mit Gazprom den Preis für Erdgas herunter, wie das Unternehmen in Mailand mitteilte.
Der Liefervertrag sei den aktuellen Marktbedingungen angepasst worden, die neuen Klauseln gälten rückwirkend ab Beginn des Jahres. Unterschrieben hätten dies Gazprom-Chef Alexej Miller und Eni-Chef Claudio Descalzi in Moskau. Den neuen Preis für das Gas nannte Eni nicht.
Total teilte in Paris mit, das Unternehmen wolle gemeinsam mit dem zweitgrößten russischen Energiekonzern Lukoil in Westsibirien Schieferöl fördern. Dazu hätten beide ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet, an dem Lukoil die Mehrheit von 51 Prozent halte. Die Probebohrungen in der sogenannten Baschenow-Formation würden 2015 beginnen, nach Abschluss seismologischer Untersuchungen. Total-Chef Christophe de Margerie verwies auf das "große Potenzial", der westlich-russischen Zusammenarbeit. In der Baschenow-Formation wird eines der weltweit größten Schieferöl-Vorkommen vermutet.
Gefördert werden würde das Schieferöl mithilfe der umstrittenen Fracking-Technik. Dabei wird eine Mischung aus Wasser, Sand und Chemikalien unter hohem Druck in den Untergrund gepresst, um das Schieferöl aus dem Gestein zu lösen. Umweltschützern zufolge kann es zu Erdbeben führen und das Grundwasser verunreinigen.