IWF/Weltbank-Tagung begann von Protesten begleitet

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Die Jahrestagung von IWF und Weltbank in Istanbul hat am Dienstag von gewaltsamen Protesten begleitet begonnen.

Hunderte Demonstranten zogen durch die Haupteinkaufsstraße unweit des Tagungsortes. Bei der Eröffnung des zweitägigen Treffens forderte der türkische Ministerpräsident Erdogan angesichts der globalen Finanzkrise eine engere internationale Zusammenarbeit.

Gebraucht werde eine "Mobilmachung für Solidarität und Hilfsbereitschaft", sagte Erdogan. Weltbank-Präsident Robert Zoellick lenkte den Blick auf die humanitären Folgen der Krise in vielen armen Ländern. Bis zum Ende kommenden Jahres könnten 90 Mio. Menschen zusätzlich in die Armut abgleiten, sagte er.

Bei der Tagung, die seit der vergangenen Woche mit Seminaren und Sitzungen vorbereitet wird, geht es um Wege zur Überwindung der globalen Finanzkrise. Zudem wird die Frage diskutiert, wie aufstrebenden Wirtschaftsmächten wie China, Indien und Brasilien mehr Mitspracherechte eingeräumt werden kann.

Im Zuge der massiven Proteste zum Auftakt der Tagung schlugen Maskierte am Dienstag die Scheiben einer McDonald's-Filiale und mehrerer Banken ein, zahlreiche Autos wurden in Brand gesteckt. Die Polizei setzte Wasserwerfer, Tränengas und Pfefferspray ein, um die Menge auseinanderzutreiben. Laut dem Sender CNN-Turk wurden zahlreiche Demonstranten festgenommen, darunter auch Ausländer.

Der IWF gilt vielen Aktivisten als Symbol für den globalen Kapitalismus, weil seine Unterstützung für hilfsbedürftige Staaten lange Zeit an strenge und schmerzhafte Wirtschaftsreformen gekoppelt war. In der vergangenen Woche war IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn von einem Studenten mit einem Schuh beworfen worden, als er sich an der Istanbuler Universität den Fragen der Öffentlichkeit stellte.

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