Jeder sechste US-Bürger unter der Armutsgrenze

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2008 lebten jüngsten Berechnungen zufolge 47,4 Mio. US-Amerikaner unter der Armutsgrenze - 7 Mio. mehr als in den amtlichen Statistiken.

Damit wäre etwa jeder 6. US-Bürger von Armut betroffen, was einer Quote von 15,8 % entspricht, so die Nationale Akademie der Wissenschaften (NAS). Laut dem Census Bureau der Regierung sind es 13,2 % oder 39,8 Mio. Bürger.

In der Berechnungsformel der NAS wurden im Gegensatz zum Census medizinische Ausgaben und geografische Besonderheiten berücksichtigt. Auch Fahrtkosten und Aufwendungen für Kindererziehung wurden herangezogen. Die Census-Formel aus dem Jahre 1955 lässt all dies ebenso außer Acht wie Regierungsbeihilfen, die nicht in Bargeld erfolgen.

Den neuen Berechnungen zufolge liegt die Armutsquote der über 65-Jährigen fast doppelt so hoch wie bisher angenommen. Laut NAS sind in dieser Altergruppe 7,1 Mio. Menschen (18,7 %) betroffen, während der Census von 3,7 Mio. (9,7 %) ausgeht. Diese Diskrepanz führt die NAS vor allem auf die hohen medizinischen Behandlungskosten für ältere Menschen zurück.

Die Kinderarmut ist laut NAS hingegen geringer, weil viele allein erziehende Mütter staatliche Zuwendungen wie Lebensmittelmarken bekommen, die in den Census-Daten nicht enthalten sind. Demnach sind in den USA 17,9 % aller Kinder betroffen und nicht 19 %. Besonders hohe Armut wurde mit 29 Prozent unter den US-Bürgern lateinamerikanischer Abstammung registriert sowie unter Schwarzen mit 24,7 %. Weiße europäischer Abstammung waren dagegen zu 11 % betroffen.

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