Handyrechnungen in astronomischer Höhe sollen künftig nicht mehr möglich sein. Ab dem 1. Juli wird Telefonieren innerhalb der EU günstiger.
Endlich Ferien: Am kommenden Wochenende starten Hunderttausende in Wien, Niederösterreich und im Burgenland in ihren Sommerurlaub. Die restlichen sechs Bundesländer folgen eine Woche später. Zwei Monate Sonne, Strand und Meer: Auf das Handy zum SMSen, Telefonieren und Internet-Surfen verzichtet im Ausland kaum noch jemand.
22.000 Euro-Rechnung
Allerdings: Völlig unbeschwert lässt sich nicht am Urlaubsort telefonieren. Erst vor zwei Wochen schockte die Meldung einer Österreicherin, die nach einem Kroatien-Urlaub eine Abrechnung über 37.000 Euro bekam. Völlig sorglos war sie mit ihrem Smartphone im Internet gesurft und hatte 15 GB Datenverkehr verbraucht. Trotz eines Rabatts musste sie immerhin 22.000 Euro an ihren Handyanbieter zahlen. Doch nun sollten solche Extremfälle seltener vorkommen: Denn die EU setzt Maßnahmen gegen die Kostenfalle:
+ Ab 1. Juli werden in der EU die Preise für Passiv- und Aktivgespräche gesenkt. Das heißt: Gespräche aus dem Ausland nach Österreich kosten dann höchstens 46,8 Cent, bisher waren es 51,6 Cent (minus 21 Prozent). Wird man angerufen, zahlt der Handybesitzer künftig nur mehr höchstens 18 Cent anstatt 22,8 Cent (minus neun Prozent). SMS kosten weiterhin 13,2 Cent.
Aber Vorsicht: Reiseländer außerhalb der EU wie die Türkei, Kroatien, Ägypten oder Tunesien haben keine Höchstgrenzen. Hier drohen weiterhin Kostenexplosionen. Deshalb ist es ratsam, sich vor dem Urlaub über den günstigsten Anbieter zu informieren.
+ Besonders beliebt: Am Meeresstrand unbeschwert im Internet surfen. Doch: Datenpakete, die im Inland gelten, kann man meist nicht im Ausland verbrauchen. Doch ab 1. Juli müssen Mobiltelefonanbieter innerhalb der EU ihre Kunden per SMS darüber informieren, wenn sie die Kostenobergrenze von 60 Euro überschreiten. Meldet sich der Handynutzer nicht, kann das Internet sogar gesperrt werden. Böse Überraschungen kann es aber weiterhin im EU-Ausland geben, denn hier gilt die Regelung nicht.
+ Bei zwei in Österreich angemeldeten Handys zahlt man gleich doppelt: Der Anrufer den Auslandstarif des ausländischen Netzbetreibers, der Empfänger die Passivgebühr. Also ist es besser, ein SMS schicken, als anzurufen.
+ Die Mobilbox wird häufig zur dreifachen Kostenfalle: Zuerst geht der Anruf ins Ausland, dann wieder zurück auf die österreichische Box, und beim Abrufen zahlt man erneut Aktivgebühren. Besser: Mobilbox abdrehen.