Kapsch TrafficCom hofft auf Mautaufträge

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Die Wirtschaftskrise und die daraus resultierenden leeren Staatskassen lassen Kapsch TrafficCom auf zahlreiche Aufträge hoffen. Der börsenotierte Wiener Mauttechnologiehersteller sieht insbesondere in Osteuropa einen erheblichen Bedarf, in Österreich hingegen sei eine Ausdehnung der Lkw-Maut auf eine kilometerabhängige Pkw-Maut unwahrscheinlich, so Gechäftsführer Erwin Toplak. Nicht weil der Staat hierzulande kein Geld brauche, sondern weil Österreich bereits eine sehr hohe Lkw-Maut habe und die EU hier nur mehr einen geringen Spielraum für weitere Mauteinnahmen tolerieren würde.

In Osteuropa hingegen gebe es noch erheblichen Freiraum. "Es gibt hier einen klaren Trend, sich das Geld wieder zu holen, dass man mit Konjunkturpaketen verschenkt hat", so Toplak vor Journalisten. Außerdem gebe es europaweit einen großen Bedarf an verkehrstelematischen Maßnahmen zur Unfallreduktion, und dafür würden sich Mautsysteme sehr gut eignen. Von einer flächendeckenden Automaut hält Toplak aber wenig. Hier würden die Kosten in keiner Relation zum Aufwand stehen, warnt er.

Dass eine Pkw-Maut die privaten Autofahrer weiter schröpft, glaubt Toplak nicht. Untersuchungen würden ganz klar zeigen, dass die kilometerabhängige Pkw-Maut zum überwiegenden Teil Dienstfahrten treffe, die ohnehin der Arbeitgeber zahle. Dass eine Maut auf Autobahnen zu Umwegverkehr auf den Landstraßen führt, glaubt Toplak nicht. Hier zeige sich, dass spätestens nach sechs Monaten die Fahrzeugführer wieder auf die Autobahn zurückkehren würden.

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